Der frühere Bundesliga-Trainer stimmte einer Vertragsauflösung wegen anhaltender Proteste zu. Bereits am Sonntag verkündeten türkische Medien seine Entlassung, die Daum zunächst noch dementierte.

Bursa. Der frühere Bundesliga-Trainer Christoph Daum ist nicht mehr Trainer des türkischen Clubs Bursaspor, der Lieblingsclub des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan. „Gerne hätte ich mit Bursaspor den Pokal und die Europa-League-Quali geholt. Beides ist möglich. Aufgrund der enormen Proteste der letzten Monate gegenüber dem Verein, habe ich aus Respekt und Verantwortung der Vertragsauflösung zugestimmt. Es müssen noch einige wichtige Details geklärt werden. Ich wünsche Bursaspor weiterhin viel Erfolg“, sagte der frühere Trainer des 1. FC Köln dem Express und bestätigte somit die Vertragsauflösung beim türkischen Erstligisten.

Daum hatte erst im August seine fünfte Trainerstation in der Türkei angetreten. Als Nachfolger wird der frühere türkische Nationaltrainer Abdullah Avci gehandelt. Bereits am Sonntag verkündeten türkische Medien seine Entlassung, deren offizielle Bestätigung des Clubs aber zunächst ausbleiben sollte.

Er sei „nicht entlassen“, hatte Daum nur wenig später Sport1 mitgeteilt. „Wir haben uns heute zusammengesetzt und über die weitere Zukunft gesprochen. Dabei ist der Verein zu dem Entschluss gekommen, dass ich einen Auflösungsvertrag unterschreiben möge.“ Die Schlagzeile sei „gegen alle Absprachen“ vom Verein lanciert worden, sagte er „bild.de“.

Nach der 1:2-Heimniederlage gegen Konyaspor am Sonnabend belegt Bursa nur noch den zwölften Platz in der türkischen Süper Lig. „Es ist in letzter Zeit viel gegen uns gelaufen. Unglückliche Schiedsrichterentscheidungen, Pech, Verletzungen und und und“, sagte Daum danach. „Aber nach wie vor haben wir unsere Ziele selbst in der Hand: Wir können weiterhin den Pokal gewinnen, uns direkt für Europa qualifizieren.“