Die Auslosung für das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres lief für die deutschen Tennisprofis überaus zufriedenstellend. Bei den Gastgebern der Australian Open herrscht dagegen Entsetzen.
Melbourne. Zufriedene Gesichter bei Deutschlands Tennisprofis, Entsetzen bei den australischen Gastgebern: Nach der Auslosung für die Australian Open konnten Angelique Kerber und Co. dem ersten Grand-Slam-Turnier der Saison gelassen entgegen blicken. Deutschlands Nummer eins bekommt es in Melbourne zum Auftakt mit der australischen Wildcard-Spielerin Jarmila Gajdosova zu tun, Tommy Hass erwischte mit dem Spanier Guillermo Garcia-Lopez ebenfalls eine lösbare Aufgabe. Und auch Boris Becker hatte bei seiner Rückkehr nach Australien nach 15 Jahren gut lachen. Sein Schützling Novak Djokovic geht auf dem Weg zur erhofften Titelverteidigung den schwersten Brocken aus dem Weg.
Für die Australier kam es dagegen knüppeldick. Ihr Hoffnungsträger Bernard Tomic trifft in der ersten Runde der am Montag beginnenden Veranstaltung gleich auf den spanischen Weltranglisten-Ersten Rafael Nadal. „Das ist sicherlich das interessanteste Erstrundenspiel, das es geben konnte“, sagte Becker, der bei der Zeremonie im Schatten der Rod Laver Arena am Freitag die Paarungen analysierte. „Es gibt keine leichte oder schwere Auslosung, aber es ist schon so, dass die Hälfte von Novak etwas einfacher zu sein scheint“, sagte der dreimalige Wimbledonsieger.
In der oberen Tableau-Hälfte kämpfen unter anderem Nadal, Vorjahresfinalist Andy Murray, Rekord-Grand-Slam-Champion Roger Federer und der Argentinier Juan Martin del Potro um den Einzug ins Finale. Djokovic drohen hingegen nur der Spanier David Ferrer und Tomas Berdych aus Tschechien.
Machbares auch für deutsche Damen
Vielversprechend verlief die Auslosung auch für Kerber, die sich zu Jahresbeginn bereits in bestechender Form befindet. Bei normalem Verlauf könnte es im Achtelfinale zu einem Duell mit der Tschechin Petra Kvitova kommen, im Erfolgsfall würde dann im Viertelfinale in der Chinesin Li Na die erste wirklich schwere Gegnerin warten. „Angie hat eine sehr gute Vorbereitung hinter sich, ist topfit, hatte genug Matches und wichtige Siege in Sydney“, sagte Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner über ihre größte Hoffnungsträgerin.
Wimbledonfinalistin Sabine Lisicki erwischte mit der Kroatin Mirjana Lucic-Baroni ebenfalls eine machbare Hürde, Andrea Petkovic spielt bei ihrer Rückkehr zum ersten Grand-Slam-Turnier der Saison zunächst gegen die an Nummer 32 gesetzte Slowakin Magdalena Rybarikova. Im letzten Jahr hatte die Darmstädterin wegen einer Knieverletzung passen müssen. Pech hatte lediglich Julia Görges, die auf die an Nummer sieben notierte Italienerin Sara Errani trifft.
Insgesamt sind bislang 15 Deutsche für das Hauptfeld der mit 21,58 Millionen Euro dotierten Veranstaltung qualifiziert. Bei den Herren treffen Florian Mayer und Julian Reister jeweils auf Qualifikanten. Philipp Kohlschreiber misst sich mit dem Slowenen Aljaz Bedene, Tobias Kamke spielt gegen Jack Sock (USA), Daniel Brands gegen den an Nummer 18 gesetzten Franzosen Gilles Simon, Jan Lennard Struff gegen den an 14 notierten Russen Michail Juschni und Benjamin Becker gegen den Australier Nick Kyrgios.
Bei den Damen sind zudem noch Annika Beck, die auf Petra Martic (Kroatien) trifft und Mona Barthel, die gegen die Chinesin Shuai Zhang spielt, dabei. Die australische Newcomerin Ashleigh Barty wurde der amerikanischen Topfavoritin Serena Williams zugelost. Auch das sorgte bei den Veranstaltern für lange Gesichter.