Nach einem mageren 0:0 in Bukarest muss Schalke 04 um den Einzug ins Achtelfinale zittern. Für Borussia Dortmund ist nach dem 3:1-Sieg gegen Neapel die K.o.-Runde wieder drin.

Dortmund/Bukarest. Die beiden Revier-Rivalen Borussia Dortmund und Schalke 04 dürfen in der Champions League weiterhin vom Achtelfinale träumen. Dortmund verhinderte 185 Tage nach dem Wembley-Finale gegen Titelträger Bayern München durch ein 3:1 (1:0) gegen SSC Neapel das vorzeitige Aus und hat vor dem letzten Gruppenspiel am 11. Dezember bei Tabellenschlusslicht Olympique Marseille wieder alle Trümpfe in der Hand. Mit einem Sieg in Frankreich wäre Dortmund in der nächste Runde. Schalke verpasste durch ein 0:0 bei Steaua Bukarest zwar die vorzeitige Qualifikation für das Achtelfinale, benötigt aber im abschließenden Heimspiel gegen den FC Basel in zwei Wochen einen Sieg, um die nächste Runde zu erreichen.

In Dortmund erzielte Marco Reus vor 65.829 Zuschauern in der ausverkauften Arena per Foulelfmeter das 1:0 (10.), bevor Jakub Blaszczykowski (60.) und Pierre-Emerick Aubameyang (78.) den wichtigen Erfolg perfekt machten. Für Neapel traf lediglich der eingewechselte Lorenzo Insigne (71.).

Dortmund begann mit dem Engagement und der Aggressivität, die Trainer Jürgen Klopp angekündigt hatte. Nachdem Frederico Fernandes BVB-Torjäger Robert Lewandowski in Strafraum gefoult hatt und Reus den fälligen Strafstoß sicher verwandelte, agierten die Gastgeber etwas ruhiger. Die Führung spielte den Westfalen in die Karten. Als Neapel begann, seine Defensivtaktik aufzugeben, vergab Lewandowski (15.) freistehend die große Chance zum 2:0. Anschließend parierte Neapels Torhüter Pepe Reina bravourös einen Freistoß von Reus und nicht minder spektakulär bei Chancen des starken Henrich Mchitarjan und von Lewandowski. BVB-Torwart Roman Weidenfeller rettete kurz vor der Pause seinerseits gegen Pablo Armero.

Nach der Pause lag der zweite BVB-Treffer in der Luft und fiel schließlich nach einer Stunde, als Reus den Polen Blaszczykowski maßgerecht auflegte. Doch eine Unaufmeksamkeit in der Abwehr ermöglichte den Italiener den Anschlusstreffer durch Insigne. Anschließend vergab Pierre-Emerick Aubameyang (74.) allein vor Reina zunächst eine große Chance, ehe es der Gabuner kurz darauf besser machte.

Schalke zeigte ohne seinen Offensivstar Kevin-Prince Boateng beim rumänischen Meister eine schwache Vorstellung. Durch das Remis kommt es zu dem befürchteten Endspiel um das Weiterkommen. Am 11. Dezember gegen den FC Basel entscheidet sich, ob die Gelsenkirchener zum vierten Mal das Achtelfinale der Königsklasse erreichen.

Boateng war wegen Problemen an seinem lädierten linken Knie schon am Nachmittag abgereist. Der 26-Jährige wird in München behandelt, damit er am Samstag (18.30 Uhr) im Bundesliga-Spiel gegen den VfB Stuttgart wieder eingesetzt werden kann. Auch Jungstar Julian Draxler sah zunächst nur zu, der 19-Jährige saß wegen eines grippalen Infekts auf der Bank.

Vor echte Probleme stellten die Königsblauen den rumänischen Meister, der seit 1996 kein Heimspiel mehr in der Champions League gewonnen hat, kaum. Die technisch und taktisch limitierten Gastgeber kamen sogar gefährlich vor das Schalker Tor: Nach einem Seitfallzieher von Federico Piovaccari parierte Ralf Fährmann glänzend (31.).

Der 25-Jährige vertrat den verletzten Stammtorwart Timo Hildebrand (Hüftprellung) und gab sein Debüt in der Königsklasse. Es war erst das zweite Spiel in den vergangenen zwei Jahren für den lange verletzten Ex-Frankfurter, der eigentlich Nachfolger des abgewanderten Nationaltorhüters Manuel Neuer werden sollte. Aufregung gab es zwei Minuten später, als Christian Fuchs ins Tor traf, Schiedsrichter Bas Nijhuis (Niederlande) die Schalker aber zurückpfiff, weil der Ball bei der Vorarbeit von Jefferson Farfán im Aus war.

Auch nach der Pause fiel den Gästen nicht viel ein. Nach einem Missverständnis in der Schalker Abwehr hatte Bukarest durch Piovaccari die Chance zur Führung (59.). Zwei Minuten später rettete eine erneute Glanzparade von Fährmann Schalke vor dem Rückstand: Der Keeper lenkte einen Kopfball von Lukasz Szukala über die Latte. (SID)