Die Posse um einen möglichen Transfer des Torjägers steht vor dem Ende. Denn nun soll der BVB auch einen Wechsel ins Ausland in diesem Sommer verboten haben.

Hamburg. Das Transfer-Theater um Borussia Dortmunds Star-Stürmer Robert Lewandowski steht nun offenbar tatsächlich vor dem Ende. BVB-Chef Hans-Joachim Watzke soll einem Wechsel in diesem Sommer generell den Riegel vorgeschoben haben. „Robert wird nun definitiv in der nächsten Saison bei Borussia Dortmund spielen. Wir brauchen Planungsklarheit“, wird Watzke in der „Süddeutschen Zeitung“ zitiert. In zwei Wochen startet der Vize-Champions-League-Sieger in die Saisonvorbereitung, Lewandowski soll dann in Dortmund antreten.

Zuletzt hatte die Borussia nur einen Transfer zum FC Bayern München zur Saison 2013/14 ausgeschlossen, nicht aber ins Ausland. Laut „Bild“-Zeitung und „Süddeutscher Zeitung“ soll Lewandowski jedoch ohnehin schon fest beim FC Bayern zugesagt haben, weshalb ein Wechsel zu Manchester City, die zuletzt starkes Interesse zeigten, ausgeschlossen sei.

Bayerns Vorstandsebene um Karl-Heinz Rummenigge soll Lewandowskis Beraters Cezary Kucharski zugesagt haben, auch bis Sommer 2014 auf den Polen zu warten. Dann kann der 24-Jährige Dortmund ablösefrei verlassen.

Eine eventuelle schriftliche Zusage für einen Wechsel zu den Bayern dementierte Sportdirektor Michael Zorc in der „Süddeutschen Zeitung“ ebenso wie die Meldungen, der BVB habe das Gehalt von Lewandowski verdreifacht.

„Das ist völliger Unsinn. Uns ist natürlich klar, dass Roberts derzeitiges Leistungsniveau von seinem bisherigen Gehalt nicht mehr korrekt abgebildet wird. Deswegen haben wir Gesprächsbereitschaft signalisiert, Roberts Bezüge eventuell anzuheben“, sagte Zorc.

Die Bayern spüren keinen Druck, Lewandowski schon kurzfristig holen zu müssen. Der neue Trainer Pep Guardiola favorisiere angeblich ohnehin sein beim FC Barcelona erfolgreich praktiziertes System. Auf die Bayern übertragen: mit Thomas Müller und dem Ex-Dortmunder Mario Götze als verkappten Stürmern und Franck Ribéry sowie Arjen Robben auf den Flügeln.

Sollte sich das System bewähren, bliebe die Frage, ob die Bayern Lewandowski im nächsten Jahr dringend benötigen oder ihn weiterverkaufen. Der BVB hat nun zumindest Zeit, sich auf dem momentan überhitzten Transfermarkt in Ruhe nach einem gleichwertigen Nachfolger umzusehen.

Zudem müssen die Westfalen derzeit dringende andere Baustellen bearbeiten, denn außer dem ehemaligen Bremer Abwehrspezialisten Sokratis fehlt unter anderem noch ein Ersatz für den nach München für eine festgeschriebene Ablösesumme von 37 Millionen Euro abgewanderten Götze.