Am Sonntag entscheidet sich in der 2. Liga der Kampf um den direkten Klassenerhalt in einem Fernduell. Entweder Dynamo Dresden oder Erzgebirge Aue muss den Gang in die Relegation antreten.

Dresden/Aue. Dynamo Dresden gegen Erzgebirge Aue, Peter Pacult gegen Falko Götz: Der Kampf der sächsischen Traditionsclubs um den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga ist auch ein Duell der Trainer. Als Retter waren beide bei ihren Vereinen angetreten, jetzt sind sie selbst in Not. Nur einer kann am Sonntagnachmittag den direkten Klassenerhalt feiern und für seine Zukunft planen: Beide haben nur gültige Verträge für die 2. Liga.

Die Bilanz des ehemaligen Bundesligacoaches Götz im Erzgebirge liest sich negativ: Zwei Spiele, zwei Niederlagen - der Wechsel von Karsten Baumann zum ehemaligen Herthaner hat bisher keine Früchte getragen. „Aue hat etwas die Nerven verloren. Weil die Ergebnisse ausblieben, wurde das Personal ausgewechselt. Das bringt immer Unruhe. In den vorangegangenen Jahren hat man besser gearbeitet“, sagte Dixie Dörner, seines Zeichens allerdings Dresdener Klub-Ikone, „Sport1“.

Dennoch hat Aue immer noch leicht die Nase vorn, auch weil Götz’ Vorgänger Baumann vor seiner Entlassung vier Spiele in Folge nicht verloren hatte. Mit einem Sieg beim Absteiger SV Sandhausen ist der Club aufgrund der um acht Treffer besseren Tordifferenz gesichert. Ein Erfolg Dresdens gegen den Tabellenletzten Jahn Regensburg wäre dann bedeutungslos. Doch zuletzt musste sich auch Pacult einige Kritik anhören. Ein Teil der Sturmflaute, Dynamo ist mit 32 Toren in 33 Treffern die offensivschwächste Mannschaft der Liga, wurde dem Österreicher angelastet.

„Daran denke ich nicht“

Bei seinem Amtsantritt nach der Winterpause lag der achtmalige DDR-Meister auf dem Relegationsplatz - genauso wie jetzt. Pacult droht mit Dresden wie 2006 der Gang in die Drittklassigkeit. Damals fehlte lediglich ein einziges Tor. „Daran denke ich nicht“, sagte Pacult, „man sollte sich nicht selbst geißeln.“ Viel lieber beschwört Pacult die eigene Heimstärke. Fünf der letzten sechs Begegnungen im heimischen Stadion gewannen die Dresdener - auch am Sonntag gibt es wieder einen Ansturm auf die Karten.

Zwei Sitzplatz-Blöcke wurden zusätzlich frei gegeben. Und ein Abfangen des Konkurrenten würde Pacult sicherlich auch aus persönlichen Gründen freuen. Seit seiner Entlassung bei 1860 München im Jahr 2003 ist das Verhältnis der beiden Trainer gespannt. Angeblich habe Götz an der Trennung eine Mitschuld.

„Nur er weiß, wie das damals gelaufen ist und was er gemacht hat“, wurde der Dynamo-Trainer in der vergangenen Woche in der „Bild-Zeitung“ zitiert: „Ich kann es nicht beweisen, mir ist es nur erzählt worden. Wenn er in der Halbzeit dem damaligen Löwen-Boss Wildmoser erzählt, was taktisch alles falsch läuft und wie er es besser machen würde, dann ist das schon merkwürdig. Schade, dass so etwas unter Kollegen passiert.“