Dynamo Dresden gewinnt dank zwei gehaltener Elfmeter von Torhüter Kirsten mit 2:1 gegen Paderborn. Konkurrent Aue verliert trotz Aufholjagd gegen Hertha BSC mit 2:3.

Hamburg. Der FC St. Pauli muss im Abstiegskampf der 2. Bundesliga noch einmal bangen. Dynamo Dresden rückt durch den 2:1-Erfolg gegen den SC Paderborn bis auf zwei Punkte an den Kiezklub heran, der nun am Sonntag beim MSV Duisburg (13.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) in der Pflicht steht. Denn an den letzten beiden Spieltagen hat St. Pauli noch zwei schwierige Spiele gegen Eintracht Braunschweig und den 1. FC Kaiserslautern vor sich. Ein weiterer Konkurrent der Hamburger blieb dagegen punktlos. Erzgebirge Aue verlor bei Hertha BSC mit Neu-Trainer Falko Götz mit 2:3.

Kirsten Matchwinner bei Dresden

Benjamin Kirsten mit zwei gehaltenen Elfmetern und Tobias Müller mit einem Doppelpack haben Dynamo Dresden im Abstiegskampf einen immens wichtigen Sieg beschert. Die Sachsen zogen durch den dritten Heimsieg in Serie nach Punkten mit Erzgebirge Aue auf dem ersten direkten Nichtabstiegsplatz gleich. Dresden, das nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz hinter Aue auf dem Relegationsplatz bleibt, war durch den erst 19 Jahre alten Müller (36.) in Führung gegangen, ehe Alban Meha (43.) per Freistoß ausglich. Meha hatte zuvor einen Handelfmeter verschossen (25.).

In der zweiten Halbzeit traf Müller (70.) zur erneuten Führung, der eingewechselte Mahir Saglik scheiterte mit einem Foulelfmeter ebenfalls vom Punkt (83.). Paderborn kann nach der Niederlage zumindest rechnerisch noch absteigen. Vor 28.315 Zuschauern spielte Dresden von Beginn an offensiv nach vorne und drang einige Male gefährlich in den Gäste-Strafraum ein, blieb aber im Abschluss zu fahrig. Auf der Gegenseite rettete Dresdens Verteidiger Romain Bregerie bei einem Schuss der Schalker Leihgabe Philipp Hoffmann im Strafraum mit der Hand, sah aber nur Gelb. Den fälligen Elfmeter parierte Kirsten glänzend. Elf Minuten später war es dann Müller, der nach einer Flanke von Sebastian Schuppan per Kopf traf. Kurz vor der Pause machte Meha seinen Fauxpas wieder gut und setzte den Ball mit einem sehenswerten Strafstoß aus 18 Metern in die Maschen. Nach der Pause wurde die Partie zunehmend zerfahren, Müllers zweiter Treffer war einer der wenigen Lichtblicke. Nach einem Foul von Anthony Losilla an Manuel Zeitz musste Kirsten erneut vom Punkt retten Dresden hatte in Müller und Kirsten seine überragenden Akteure. Bei Paderborn überzeugten Meha und Elias Kachunga.

Götz-Einstand bei Ex-Club misslingt knapp

Die Berliner Hertha hat ihrem ehemaligen Chefcoach Falko Götz einen misslungenen Trainer-Einstand mit Erzgebirge Aue beschert. Der bereits feststehende Erstliga-Aufsteiger ließ dem Götz-Team lange keine Chance, Aue unterlag in der Hauptstadt trotz Aufholjagd mit 2:3 (0:3). Die Treffer für Hertha BSC markierte Adrian Ramos (10. Minute), Torjäger Ronny (34.) mit seinem 18. Saisontor und Roman Hubnik (44.). Die Auer Treffer von Jakub Sylvestr (46., 66./Foulelfmeter) waren vor 33 157 Fans zu wenig für etwas Zählbares im Abstiegskampf.

Für die Erzgebirgler, die sich trotz zuletzt vier Spielen ohne Niederlage von Trainer Karsten Baumann getrennt hatten, war es die erste Pleite seit Ende März. Während Hertha als Spitzenreiter (72 Punkte) der Zweitliga-Meisterschaft entgegensteuert, muss Aue (34) als Tabellen-15. nun punktgleich mit Dresden zittern.

Die Vorstellungen von Götz, der als Spieler und Trainer bei Hertha unter Vertrag stand, waren bei seinem Trainer-Comeback nach 17 Monaten schnell Makulatur. Sami Allagui bediente Ramos, der sein elftes Saisontor schoss. Erst nach dem 0:3 fand Aue zu Kampf, mutigeren Aktionen und zwei Toren – Sylvestr aber vergab den Ausgleich (82.).

Aalens Klassenverbleib auch rechnerisch perfekt

Der VfR Aalen hat den Klassenverbleib nun auch rechnerisch perfekt gemacht. Die Schwaben, die noch um die Lizenz für die kommende Saison bangen, schlugen am Freitag Absteiger Jahn Regensburg mit 2:1 (1:1) und fügten dem Schlusslicht die 21. Saisonniederlage zu. In dem Aufsteiger-Duell sicherten Robert Lechleiter (26. Minute) und Benjamin Hübner (78.) mit ihren Toren den dritten Aalener Heimsieg in Serie, Jan-Patrick Müller hatte zwischenzeitlich ausgeglichen (29.). Der VfR kam seinem Saisonziel – einem einstelligen Tabellenplatz - damit ein großes Stück näher.

Die Gastgeber waren vor 5632 Zuschauern in der Scholz-Arena die spielerisch bessere Elf, zeigten aber Schwächen in der Abwehr. Die Gäste ließen sich trotz der feststehenden Rückkehr in die 3. Liga nicht hängen. Doch besonders in der zweiten Hälfte war den Spielern beider Teams anzumerken, dass es im Prinzip um nichts mehr ging. Hübner nutzte eine von wenigen Chancen zum Sieg.