Werner, Hain und Baier sorgten mit ihren Toren für den Augsburger Befreiungsschlag. Werder Bremen lieferte eine enttäuschende Partie ab.
Augsburg. Jubel beim FC Augsburg: Mit der besten Saisonleistung ist dem bislang einzigen noch sieglosen Fußball-Bundesligisten gegen einen harmlosen SV Werder Bremen der Befreiungsschlag gelungen. Das Team von Trainer Markus Weinzierl verdiente sich am Freitagabend den 3:1 (2:1)-Sieg vor 28 133 begeisterten Zuschauern mit Einsatz, plötzlich erwachtem Spielwitz und bislang vermisster Effektivität im Abschluss. Tobias Werner (2. Minute), Stephan Hain (32.) und Daniel Baier (73.) erzielten die Treffer für den FCA, der den letzten Tabellenplatz zumindest für einen Tag verlassen konnte. Für Werder, das im Mittelmaß stecken bleibt, traf Kevin De Bruyne zum 1:1 (19.).
„Alle sind hocherfreut, dass wir es endlich geschafft haben, die drei Punkte zu holen. Das war auch klar verdient“, sagte FCA-Manager Manfred Paula. Der Bremer Aaron Hunt war stocksauer. „Die ersten Minuten haben wir wieder mal verpennt. Das ist Woche für Woche das gleiche, es ist schwer zu erklären“, klagte der Mittelfeldspieler. „Wir haben es den Augsburgern zu einfach gemacht“, befand Werder-Kapitän Clemens Fritz.
Beide Trainer veränderten ihrer Startelf auf zwei Positionen, allerdings wechselte der erstmals in der Bundesliga erfolgreiche FCA-Coach Weinzierl mit der Hereinnahme von Torschütze Hain und Knowledge Musona den Sieg ein. Das Duo belebte das Augsburger Offensivspiel spürbar und auch zählbar. Das Umschalten von Abwehr auf Angriff funktionierte zudem viel besser, auch wegen des Youngsters Kevin Vogt, der anstelle des Spielverschleppers Andreas Ottl viel Dynamik ins Mittelfeldspiel brachte.
Gegen die defensiv oft unsortierten und wenig kompakten Bremer verwandelte Werner schon nach 93 Sekunden eine präzise Flanke von Kapitän Paul Verhaegh per Kopf zum 1:0 – der Augsburger Außenstürmer entwischte dabei Werder-Kapitän Clemens Fritz. Die erste Führung der Saison beflügelte die Augsburger und befreite sie von der Last, das Spiel machen zu müssen.
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Das übernahm Werder und kam durch Marko Arnautovic (15.) und den für Nils Petersen im Sturm aufgestellten Joseph Akpala (16.) zu ersten Torchancen. Ein Freistoß des umtriebigen Belgiers De Bruyne aus dem Halbfeld, der an allen vorbeiflog, überraschte dann Augsburgs Schlussmann Mohamed Amsif. Der Aufsetzer landete im Netz, der erste echte Patzer des Ersatzmannes für den verletzten Simon Jentzsch.
Der Ausgleich schockte die Augsburger nicht. Jan Moravek hatte gleich im Gegenzug das 2:1 auf dem Fuß, verzog aber im Fallen (20.). Beim FCA blitzte sogar Spielwitz auf – eine flinke Kombination über die quirligen Werner, Musona und Hain vollendete Letzterer mit links.
Werder musste nach dem Seitenwechsel zulegen. Doch es fehlte dem jungen Team ein Plan, das Kombinationsspiel war fehlerhaft. Den Außen Arnautovic und Eljero Elia fehlte jegliche Durchschlagskraft, beide wurden von Schaaf ausgewechselt. Und in der Mitte war gegen die massierte und kampfstarke FCA-Abwehr keinerlei Durchkommen. Zugleich öffneten sich den Gastgebern Räume zum Kontern. Der starke Musona verzog im Nachschuss – das hätte das 3:1 sein müssen (64.). Baier machte es bei seinem Freistoß ins Torwarteck von Mielitz besser. In der Schlussphase hätte es für Bremen noch schlimmer kommen können. In der Nachspielzeit traf der eingewechselte Milan Petrzela den Pfosten.