Nationaltorhüter Tim Wiese verließ Werder Bremen im Sommer Richtung Hoffenheim. Sportdirektor Klaus Allofs berichtet nun über die wahren Gründe des Wechsels.

Hamburg. Er ging, um mit einem neuen Verein um Titel zu spielen. Das sagte zumindest Tim Wiese, als er im Frühjahr mitteilte, er werde Werder Bremen verlassen. Der Nationaltorhüter war bei Real Madrid und anderen Topklubs im Gespräch. Am Ende wechselte er zu 1899 Hoffenheim. Weil er dort mehr verdient? Nein, der Grund ist ein anderer. Das sagt nun Bremens Sportdirektor Klaus Allofs. „Wir wollten eine andere Spieleröffnung, einen Torwart, der mehr mitspielt”, sagte Allofs der „Bild”-Zeitung.

Weil Wieses fußballerische Qualitäten trotz aller Torwartklasse limitiert sind, entschied sich der Verein für Sebastian Mielitz als neue Stammkraft. „Das ist jetzt keine Abrechnung mit Wiese. Aber in der Spieleröffnung liegen Welten zwischen Mielitz und Wiese. Da ist Mielitz der eindeutig Bessere. Auch wie er mitspielt und versucht, das Spiel schnell zu machen. Das ist sehr gut. Darum ist es kein Rückschritt, dass statt Wiese jetzt Mielitz im Tor steht“, erklärte Allofs.

Sieben Jahre lang stand Tim Wiese bei Werder Bremen im Tor. Im Sommer dann der Wechsel. Man hatte sich nicht auf einen neuen Vertrag einigen können, hieß es da noch aus dem Vereinsumfeld.

In Hoffenheim erlebte Wiese einen verpatzten Start in die Saison. Nach drei Spieltagen liegt sein Team auf dem letzten Tabellenplatz (18), in insgesamt vier Pflichtspielen kassierte er 15 Gegentreffer. Besonders beim 3:5 in Freiburg am vergangenen Wochenende segelte der EM-Teilnehmer gleich mehrfach an Eckbällen vorbei und verschuldete so zwei Tore. Mit einem Muskelfaserriss fällt der 30-Jährige nun zudem rund drei Wochen lang aus.

Die Aussagen aus Bremen werden wohl kaum zur Genesung beitragen ...