In Singapur verursachte Michael Schumacher erneut einen Unfall und sorgte auch ansonsten in mancherlei Hinsicht für Verwunderung.
Singapur. Die Zahl derer, die Michael Schumacher zum Rücktritt raten, wird immer größer. Und die Argumente dagegen gehen seinen Befürwortern langsam, aber sicher aus.
Dass der Formel-1-Rekordweltmeister den Schritt zurück an die Spitze auch im dritten Jahr nicht geschafft hat, liegt sicher zu einem beträchtlichen Teil am Potenzial seines Autos. Doch obwohl der Abstand geringer geworden ist, wird er aller Voraussicht nach auch im dritten Jahr den teaminternen Vergleich mit Nico Rosberg verlieren.
Bedenklich sind die zahlreichen Ausfälle, die in dieser Häufigkeit bestenfalls ungewöhnlich genannt werden dürfen. Richtig schade aber ist, dass der (zurecht) immer noch prominenteste Fahrer im Feld derzeit anscheinend so viel mit sich selbst zu tun hat, dass er seine Rolle als Botschafter seines Sports nur ungenügend ausfüllt. Bei der Schweigeminute für Rennarzt Sid Watkins zu fehlen, war in der Tat peinlich.
Man muss Michael Schumachers Ehrgeiz und Leidenschaft für diesen Sport bewundern. Man muss seine Verdienste und Erfolge würdigen. Und wenn ihm ein Team einen Platz gibt und er weiter Freude am Fahren hat, hat er diesen Platz grundsätzlich auch verdient. Die Diskussion, er nehme ihn jungen Fahrern weg, ist daher unnötig.
Die Frage sei dennoch erlaubt, ob Schumacher wirklich noch einmal die Kurve kriegen kann. Und ob es einer der größten Rennfahrer der Geschichte nötig hat, weiter so an seinem eigenen Denkmal zu rütteln.
Sollte Schumacher weitermachen (dürfen) und es mit seinen 43 Jahren wirklich noch einmal schaffen, an die Spitze zu kommen, müsste man alle Hüte dieser Welt vor ihm ziehen. Derzeit ist man aber eher geneigt zu sagen: Schumi, lass es!