Der VfB rettete noch ein 2:2 gegen Steaua Bukarest, Gladbach vergab bei gleichwertigen Zyprioten einen Elfmeter in letzter Sekunde.

Stuttgart/Nikosia. Der VfB Stuttgart und Borussia Mönchengladbach sind zum Start der Europa League nicht über ein dürftiges Unentschieden hinausgekommen. Während die auch in der Bundesliga noch sieglosen Schwaben vor eigenem Publikum gegen Steaua Bukarest erst spät ein 2:2 (1:1) retteten, mühte sich Debütant Gladbach bei Zyperns Meister AEL Limassol zu einem 0:0. Dabei schoss der Gladbacher Oscar Wendt in der achten Minute der Nachspielzeit einen Handelfmeter an die Latte.

In Stuttgart verhinderte Georg Niedermeier mit seinem Treffer in der 85. Minute immerhin die drohende Niederlage der eigentlich überlegenen Gastgeber. Zuvor hatte Top-Torjäger Vedad Ibisevic den VfB in Führung geköpft (5.). Alexandru Chipciu besorgte jedoch umgehend den Ausgleich (6.). Nach dem 1:2 durch Raul Rusescu (80., Foulelfmeter) geriet der VfB vorübergehend sogar auf die Verliererstraße. Damit steht der Bundsliga-16. am 4. Oktober bei Molde FK im zweiten Spiel der Staffel E bereits unter Zugzwang.

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„Das letzte Tor hat gefehlt. Wir hatten klare Torchancen und wir wollten den Sieg. Die Mannschaft hat Moral gezeigt“, sagte Manager Fredi Bobic: „Die Spieler haben Vieles richtig gemacht, aber es passieren derzeit zu viele leichte Fehler.“ Torschütze Niedermeier ärgerte sich über vergebene „Chancen für drei Spiele“.

Trotz einiger guter Chancen und zweier Lattentreffer von Cacau gelang es dem überlegenen VfB nicht, den Dreier einzufahren. Auch der in der Bundesliga gesperrte Ibisevic ging vor 17.155 Zuschauern engagiert zu Werke, der frühe Lohn war sein Kopfballtreffer aus fünf Metern. Doch nur 90 Sekunden später stocherte Chipciu den Ball dem zur Rettung eilenden Gotoku Sakai durch die Beine ins Tor. Auch in der zweiten Halbzeit fielen beide Tore innerhalb weniger Minuten, am Ende musste sich der VfB mit dem Punkt zufrieden geben.

Mit einem Remis musste sich auch Debütant Mönchengladbach auf Zypern begnügen. Wendt avancierte dabei zum Pechvogel. Gegen den vermeintlich leichtesten Gruppengegner Limassol fand die Mannschaft von Trainer Lucien Favre ohne zahlreiche Stammspieler über 90 Minuten nur selten zu ihrem Spiel. Dabei machte sich auch das Fehlen mehrerer Leistungsträger bemerkbar. Neuzugang Granit Xhaka und Martin Stranzl saßen zunächst auf der Bank, Luuk de Jong, Juan Arango und Kapitän Filip Daems waren erst gar nicht mitgeflogen.

Dabei begann die Borussia vor 10.000 Zuschauern in Niksoia stark. Wie zuletzt in der Bundesliga haperte es allerdings im Abschluss: Schon nach 30 Sekunden übersah Alexander Ring den mitgelaufenen Mike Hanke, der aus fünf Metern nur noch hätte einschieben müssen. Wenig später traf der gut aufgelegte Hanke aus zehn Metern den Innenpfosten (5.).

Mit zunehmender Spieldauer kam Limassol aber immer besser in die Partie. Die Borussia, die in der Gruppenphase noch auf Fenerbahce Istanbul und Olympique Marseille trifft, offenbarte im Spielaufbau deutliche Schwächen und fand kein Mittel gegen die aggressiv störenden Gastgeber. Nationaltorhüter Marc-Andre ter Stegen musste mehrfach retten. Erst mit der Einwechselung von Xhaka kam neuer Schwung ins Spiel, zum Sieg reichte es aber nicht mehr.