Michael Preetz berief Trainer Markus Babbel zum Gespräch am Dienstag. Der Druck auf Babbel wird größer. Als Nachfolger wird Franco Foda gehandelt.

Berlin. Das Theater um Trainer Markus Babbel spitzt sich bei Fußball-Bundesligist Hertha BSC immer mehr zu. Nun sucht der Klub offenbar eine schnelle Lösung. Der 39-Jährige soll Dienstag zu einem Gespräch bei Manager Michael Preetz einbestellt werden. Das berichtet die Berliner Morgenpost. Eine Bestätigung des Treffens von Vereinsseite gab es indes nicht.

Nach der 1:2-Niederlage am Freitag gegen Schalke 04 war Babbel am Wochenende zunächst nach München zu seiner Familie geflogen. Am Montag war trainingsfrei. Am Dienstag soll es nach dem Training (14.30 Uhr) zu dem Gespräch kommen.

Für Babbel wird der Druck immer größer. In Berlin wächst das Unverständnis darüber, dass der Coach den Klub über seine Zukunft so lange im Unklaren lässt. Die Zeitungen spekulieren über ein Ende der Zusammenarbeit noch vor Weihnachten.

Als Babbel-Nachfolger wird bereits Franco Foda gehandelt. Am Sonntag war bekannt geworden, dass der Ex-Profi seinen Vertrag beim österreichischen Meister Sturm Graz nicht verlängern wird. Als weiterer Kandidat gilt Mike Büskens, der allerdings erst bei Zweitligist SpVgg Greuther Fürth losgeeist werden müsste.

Herthas Ex-Trainer Jürgen Röber zeigte Verständnis für das Verhalten von Babbel. „Ich finde das legitim“, sagte Röber im RBB-Fernsehen. „Markus Babbel und Michael Preetz haben eine Absprache, dass sie sich Zeit geben und bis zur Winterpause warten wollen. Dass das auch für Unruhe sorgt, ist verständlich“, sagte Röber, von 1996 bis 2002 Trainer der „Alten Dame“.

Für den Großteil der Berliner Medien ist der Fall klar: Babbel hört auf. Warum sonst sollte der Coach kein Bekenntnis zum Hauptstadt-Klub abgeben. Ein kurzer Satz des erfolgreichen Trainers - und das Theater wäre mit einem Schlag beendet. Sein Schweigen jedoch spricht für einen Abschied. Und stur lässt sich der Bayer nicht in die Karten gucken. „Ich kann das Käs' nicht mehr hören“ und „Das Thema ist kein Wort mehr wert“ lauteten seine jüngsten Äußerungen zu den Spekulationen.

Weiterhin hartnäckig halten sich die Gerüchte, Babbel stehe trotz aller Dementis doch auf der Wunschliste von Schalke 04. Zunächst wurde Babbels Besuch auf der Geburtstagsfeier von Schalke-Manager Horst Heldt als Indiz für einen Wechsel gewertet. Außerdem soll laut Informationen des Berliner Kurier ein Schalker Spieler einen befreundeten Hertha-Profi während des Spiels am Freitag (1:2) nach Babbel ausgefragt haben, weil dieser angeblich neuer Trainer werde.