Am Sonnabend treffen die DFB-Frauen in der EM-Qualifikation in Wiesbaden zum ersten Mal auf Kasachstan. Neid fordert einen Heimsieg.
Wiesbaden. Für Silvia Neid gibt es kein Vertun. „Kasachstan gehört nicht zu den besseren Mannschaften in unserer Gruppe“, sagte die Frauenfußball-Bundestrainerin am Freitag in Wiesbaden. Die Zielsetzung für das dritte Spiel in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2013 in Schweden ist klar. „Wir wollen die drei Punkte“, erklärte Neid. Doch sie weiß auch, dass die Zuschauer am Sonnabend (15.45 Uhr) in der Brita Arena vom Europameister ein Schützenfest gegen den 79. der Weltrangliste erwarten. „Das wird schwer genug“, sagte die Bundestrainerin und warnte vor dem unbekannten Team aus der ehemaligen Sowjet-Republik.
Wie Neid rechnet auch Melanie Behringer, die am Freitag 26 Jahre alt wurde, mit einem sich einigelnden Gegner. „Wir müssen die ins Laufen bringen, vorne für Wirbel sorgen. Ein frühes Tor könnte uns helfen“, meinte die Mittelfeldspielerin des FFC Frankfurt, die sich mit einem Länderspieltor selbst beschenken will. Für Druck über außen will auch Babett Peter sorgen. Viele Flanken will die Potsdamerin schlagen. Andererseits warnt die Abwehrspielerin, die die ersten Vorbereitungstage wegen eines Feldwebelanwärter-Lehrganges verpasste, vor Kontern der Kasachinnen.
Neid will das gewohnte System der DFB-Elf nicht ändern, es aber sehr wohl offensiv ausrichten. Von Beginn an ist mit Rückkehrerin Celia Okoyino da Mbabi zu rechnen. Der 23-Jährigen traut Neid eine Führungsrolle im Nationalteam zu. „Es wird nicht so einfach, Kasachstan steht bestimmt sehr defensiv“, sagte da Mbabi. Fehlen wird neben der verletzten Stürmerin Inka Grings auch Linda Bresonik, der Neid eine Denkpause verordnete. „Sie muss an sich arbeiten“, sagte die Bundestrainerin und zählte Fitness, Zweikampfverhalten und Präsenz auf dem Platz als Aufgabengebiete auf.
Der erste Vergleich gegen Kasachstan ist der Aufgalopp für das schwere Auswärtsspiel am 24. November (20.30 Uhr) in Spanien. Die Fußballerinnen von der iberischen Halbinsel, die am Sonntag in Rumänien zu Gast sind, führen mit neun Punkten die EM-Gruppe 2 vor Deutschland (6) an. Das will die DFB-Elf ändern. „Wir wollen als Gruppenerster ins neue Jahr gehen“, sagte da Mbabi. Mit sechs Punkten mehr auf dem Konto wäre das misslungene WM-Jahr versöhnlich abgeschlossen.
Bisher sind 5300 Karten für das gut 10 000 Zuschauer fassende Stadion verkauft. „Uns war schon klar, dass die WM eine absolute Ausnahme war“, sagte Teammanagerin Doris Fitschen. Bundestrainerin Neid beklagte den ungünstigen Termin an einem Sonnabendnachmittag, an dem die Fußballerinnen in direkter Konkurrenz zur Bundesliga stehen.