Dreierpack des Niederländers – Traumtor des Weltstars – Podolski trifft für Köln

Gelsenkirchen. DFB-Pokalsieger Schalke 04 hat dank Klaas-Jan Huntelaar den Frust über den Bundesliga-Fehlstart weggespült und beim 1. FC Köln noch größere Turbulenzen ausgelöst. Die Königsblauen kamen dank eines Dreierpacks Huntelaars zu einem letztlich hochverdienten 5:1 (1:1)-Kantersieg vor 61.673 Zuschauern im Westduell gegen Köln. Für Schalke war es der erste Erfolg nach fünf Niederlagen in Folge – saisonübergreifend. Dem FC stehen heiße Tage bevor, der Entmachtung von Lukas Podolski durch Trainer Stale Solbakken folgt nun nach der zweiten Pleite die sportliche Krise.

Der zuletzt arg gebeutelte Nationalspieler Podolski brachte die Gäste, zum Auftakt 0:3 gegen Wolfsburg, zunächst in Führung (12. Minute). Doch Stürmerstar Huntelaar, der am Freitag seinen 28. Geburtstag feierte, verwandelte noch vor der Pause einen umstrittenen Handelfmeter zum Ausgleich (42.). Innerhalb von 76 Sekunden machte Schalke, das beim VfB Stuttgart 0:3 untergegangen war, den Sack durch erneut Huntelaar (47.) und Lewis Holtby (48.) vorentscheidend zu. Raul rundete den Nachmittag mit einem Traumtor ab (59.), Huntelaar setzte noch einen drauf (84.).

Beide Trainer mussten auf Schlüsselspieler verzichten. Dem Schalker Coach Ralf Rangnick fehlte erneut der Peruaner Jefferson Farfan, sein Kollege Stale Solbakken hatte vor allem in der Innenverteidigung erhebliche Sorgen. Nach Youssef Mohamad (Innenbandverletzung) fehlte auch Vertreter Kevin Pezzoni, der wegen einer Viruserkrankung ein Sportverbot erhalten hatte. So spielte Kevin McKenna neben Kapitän Pedro Geromel, im Angriff anstatt des Gelb-Rot-gesperrten Milivoje Novakovic Mato Jajalo neben Lukas Podolski.

Die 61.673 Zuschauer in der ausverkauften Arena bekamen in den ersten 45 Minuten Fußball auf sehr schwachem Niveau geboten. Köln zerstörte in erster Linie das Spiel des Gegners und hatte damit Erfolg. Den Königsblauen fiel mit den U21-Nationalspielern Holtby und Julian Draxler nichts ein. Im Gegenteil: Ein Fehler von Christian Fuchs leitete die Führung durch Podolski ein, der nur noch ins leere Tor schieben musste. Zuvor hatte Slawomir Pesko den Ball erobert, auf Jajalo gepasst und der auf Podolski.

In der Szene stand Innenverteidiger Christoph Metzelder am Spielfeldrand und ließ sich am linken Bein behandeln. Für ihn kam Kyriakos Papadopoulos. Es tat sich nichts, bis McKenna nach einem Kopfball von Papadopoulos die Kugel an die Hand sprang. Schiedsrichter Guido Winkmann zeigte sofort auf den Punkt, Klaas-Jan Huntelaar verwandelte sicher. Die Entscheidung war umstritten.

Die Schalker Spieler kamen mit Dampf aus der Kabine. Nach einer Flanke von Marco Höger, nickte Huntelaar souverän ins lange Eck. Dann nahm wenig später Holtby nach einem, Querpass von Jan Moravek Maß und traf von der Strafraumgrenze. Und für das Tüpfelchen auf dem I sorgte Superstar Raul, der nach einem Doppelpass mit Moravek mit einem Lupfer über Michael Rensing erfolgreich war. Der bedauernswerte Keeper, den keine Schuld an den Gegentreffern traf, war noch nicht beim FC beschäftigt, als Raul am 18. Dezember 2010 alle drei Tore zum 3:0 erzielte.