Bayern-Präsident erhielt den Ehrenpreis für das Lebenswerk - und die Hilfe für St. Pauli

Hamburg. Der Präsident war sichtlich gerührt. "Ich bin unheimlich stolz auf diesen Preis", sagte Uli Hoeneß, 59, Vereinschef des FC Bayern München, in seiner Dankesrede. Aus der Hand von Helmut Schulte, Sportdirektor des FC St. Pauli, hatte Hoeneß unter minutenlangen Ovationen der Gäste den Ehrenpreis für das Lebenswerk der Hamburger Sportgala in Empfang nehmen dürfen. "Ich habe immer bewundert, wie sehr diese Fans beim FC St. Pauli ihren Verein unterstützen", sagte der frühere Nationalspieler, der sich für viele soziale Projekte engagiert. In seiner launigen Laudatio unter dem Motto "Schönes über Hoeneß" hob Schulte insbesondere den Einsatz des damaligen Bayern-Managers im Rahmen der Retterkampagne für den FC St. Pauli hervor, der 2003 dicht vor der Insolvenz stand. "Aus einer Feindschaft wurde eine Freundschaft", erklärte Schulte. In den 90ern sei Hoeneß bei Gastspielen des FC Bayern am Millerntor regelmäßig mit Bierbechern und Münzen beworfen worden. Dennoch habe sich Hoeneß engagiert, als es darum ging, den FC St. Pauli zu retten - vor allem mit dem Benefizspiel am Millerntor. Dafür hätte sich, so sagte Schulte, Hoeneß eigentlich die Ehrenpräsidentschaft verdient: "Aber die sieht unsere Satzung leider nicht vor."

Stattdessen gab es ein besonderes Geschenk. Ein für Hoeneß reserviertes "Retter"-Shirt in Größe XXL hatte Schulte vergessen. Dafür erhielt der Bayern-Boss einen Holzschnitt aus der Hand des Hamburger Künstlers Ali Schindehütte. Diese Kunstwerke hatten Spieler und Team 2010 als Erinnerung an den Aufstieg erhalten. Symbolisch ehrte der FC St. Pauli damit Hoeneß für dessen Anteil am Aufstieg. Ansonsten hatte Schulte nur noch einen Wunsch: "Sehr gern würden wir in der Bank wie Uli Hoeneß nach rechts in die Festgeldabteilung abbiegen - und nicht mehr nach links in die Kreditabteilung." Hoeneß seinerseits zollte dem FC St. Pauli Lob, besonders für "kreative Ideen im Merchandising-Bereich".

Der Münchner blieb in Hamburg ausgewogen. Erst teilte er mit, dass er in seiner Jugend "für Uwe Seeler und den HSV geschwärmt" habe. Dann gab er für das bevorstehende Derby den entsprechenden Tipp ab: "2:2."