Nach dem 4:0-Sieg im Hinspiel der Playoffs ließ es der BVB gegen Qarabag ruhig angehen. In Baku traf lediglich Lucas Barrios.

Baku. Mit einer glanzlosen Auftritt hat Borussia Dortmund die Rückkehr auf die europäische Fußball-Bühne geschafft und kann mit zusätzlichen Einnahmen von mehreren Millionen Euro planen. Zwei Jahre nach dem bitteren Erstrunden-Aus gegen Udinese Calcio kam der Bundesligist im Play-off-Rückspiel bei Qarabag Agdam zu einem späten 1:0 (0:0)-Erfolg. Torjäger Lucas Barrios sorgte mit seinem Last-Minute-Treffer (90.) nach dem 4:0 im Hinspiel für den zweiten Sieg und den Einzug in die Gruppenphase der Europa League. Vor 15.000 Zuschauern in Aserbaidschans Hauptstadt Baku beendeten die Westfalen, die zuletzt vor acht Jahren in der Gruppenphase eines europäischen Wettbewerbs standen, ihre lange Leidenszeit. Der Gewinn der Champions League, letzter europäischer Titel des Vereins, liegt inzwischen 13 Jahre zurück.

In der Gruppenphase rechnet Borussias Sportdirektor Michael Zorc nun mit Einnahmen „oberhalb einer Summe von fünf Millionen Euro“. Die Auslosung der zwölf Gruppen findet am Freitag (13.00 Uhr) im Fürstentum Monaco statt. Weil Dortmund im Klub-Ranking auf einen Platz jenseits der „Top 100“ zurückgefallen ist, wird die Borussia allerdings im vierten Lostopf mit den vermeintlich schwächsten Mannschaften zu finden sein und erwartet aller Voraussicht nach hochkarätige Gegner. Coach Klopp wartete im 167. Europacup-Spiel der Vereinsgeschichte mit einer Veränderung im Vergleich zur 0:2-Niederlage gegen Leverkusen am vergangenen Wochenende auf. Für Youngster Mario Götze durfte Neuzugang Lukas Piszczek im Mittelfeld ran.

Qarabag war zunächst das Bemühen amzumerken, die hohe Niederlage in Dortmund vergessen zu machen. Insbesondere Wugar Nadirow, der für Emin Imamalijew in die Startelf rückte, setzte sich in der Anfangsphase mehrmals gegen U21-Nationalspieler Marcel Schmelzer durch und kam aus kurzer Distanz zu zwei guten Möglichkeiten. Seinen ersten Versuch aus knapp zehn Metern parierte Roman Weidenfeller (5.), seine zweite gute Einschussmöglichkeit landete neben dem Tor (7.).

Nach einer Viertelstunde verpuffte die Anfangsoffensive des zweimaligen aserbaidschanischen Meisters und Dortmund fand nach der mit 3500 Flugkilometern längsten Europacup-Anreise der Klubgeschichte zunehmend besser ins Spiel. Einem Treffer von Torjäger Lucas Barrios, im Hinspiel zweifacher Torschütze, verweigerte der belgische Schiedsrichter Serge Gumienny wegen einer Abseitsstellung die Anerkennung (26). Der nicht gegebene Treffer war offenbar eine Art Initialzündung: Jung-Nationalspieler Kevin Großkeutz (34.), Barrios per Kopf (44.) und Kapitän Sebastian Kehl (45.) verpassten unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff die endgültige Entscheidung.

In zweiten Spielabschnitt ergaben sich die Gastgeber ihrem Schicksal und hatten kaum noch bemerkenswerte Aktionen. Dortmund wurde seiner eindeutigen Favoritenrolle auch optisch gerecht, ließ den Ball durch die eigenen Reihen laufen und hielt den Gastgeber damit von der Gefahrenzone vor dem eigenen Tor fern. Barrios (66.) und Kehl (72.) vergaben die einzigen beiden Chancen nach der Pause.

Kapitän Kehl und sein türkischer Mittelfeld-Kollege Nuri Sahin verdienten sich auf Dortmunder Seiten die besten Noten. Bei Qarabag überzeugte der in der Anfangsphase auffällige Nadirow.