Mesut Özil wird von verschiedenen Top-Klubs umworben, den bei Juve so enttäuschenden Diego soll der VfL Wolfsburg an der Angel haben.
Bremen/Wolfsburg. Ein Fußball-Künstler will die Bundesloga wohl verlassen, ein anderer steht vor der Rückkehr. In der scheinbar unendlichen Geschichte um Mesut Özil kommt offenbar Bewegung, die europäischen Topklubs FC Chelsea, Manchester United und der FC Barcelona sollen sich um den Nationalspieler von Werder Bremen reißen. Zeitgleich steht der Brasilianer Diego vor einer Rückkehr in die Bundesliga, nachdem der VfL Wolfsburg Juventus Turin bereits 16 Millionen Euro für den Spielmacher geboten haben soll.
«Unsinn!», sagt Klaus Allofs, «es gibt keine Einigung mit dem FC Barcelona.» Fast jeden Tag muss Werders Geschäftsführer zu Gerüchten, Meldungen und Fragen über Özil Stellung nehmen. Jetzt ist offenbar ein Dreikampf zwischen Chelsea, ManU und Barca ausgebrochen. Vorteil Barcelona - einen Sieger gibt es aber noch nicht. «Wenn sich was tun würde, dann würden wir reagieren», erklärte Allofs dem Sport-Informations-Dienst (SID).
Das könnte in den nächsten Tagen nun passieren. Der neue Klub darf auf keinen Fall zulassen, dass Özil am 18. August das Champions-League-Qualifikationsspiel mit Werder gegen Sampdoria Genua bestreitet. Özil wäre dann für die Gruppenspiele seines neuen Klubs in der Königsklasse nicht mehr spielberechtigt. Laut der spanischen Zeitungen El Mundo Deportivo und El Pais sei der Wechsel zum spanischen Meister Barcelona «fast perfekt». Barca habe sich mit Werder auf eine Ablösesumme von zehn Millionen Euro verständigt. Mit dem Mittelfeldspieler hätten die Katalanen Einigkeit über einen Vierjahresvertrag erzielt. «Es ist mein Traum, für Barcelona zu spielen», soll der 21-Jährige erklärt haben.
Bundestrainer Joachim Löw sieht einen möglichen Wechsel von Özil ins Ausland positiv: «Mesut ist aufgrund seiner fußballerischen Qualitäten auf jeden Fall in der Lage, bei einem großen Verein zu spielen. Sollte er diesen Schritt tun, wäre das etwas ganz Besonderes.» Die «Times» berichtet unterdessen aus England, dass Meister und Pokalsieger Chelsea bereit sei, umgerechnet 15,6 Millionen Euro für den Bremer zu zahlen. Manchester-United-Manager Alex Fergusen hat Özil am Samstag im Testspiel der Bremer beim FC Fulham (1:5) persönlich unter die Lupe genommen.
Der VfL Wolfsburg bastelt unter Manager Dieter Hoeneß weiter an einem Kader mit europäischem Top-Niveau. Diego ist das große Ziel, zudem soll es Gespräche mit dem Hamburger SV über einen einen möglichen Transfer des niederländischen Stürmers Eljero Elia geben. Eineinhalb Stunden hatte Hoeneß am Montag in Turin mit Juves Sportdirektor Giuseppe Marotta verhandelt und offenbar erstmals konkrete Zahlen angesprochen. Demnach soll Wolfsburg 16 Millionen Euro für Diego bieten, Juve aber 18 Millionen fordern. Am Wochenende reist Wolfsburgs Manager erneut nach Turin, um das Geschäft perfekt zu machen. Das berichtet Turins Tageszeitung Tuttosport.
Der VfL Wolfsburg bestätigte die Verhandlungen in Turin. «Über Inhalte des Gesprächs geben wir aber keine Auskunft», sagte eine Sprecherin am Dienstag. Auch zu angeblichen Gesprächen mit dem HSV über eine Verpflichtung von Stürmer Elia wollte der Klub keine Stellung nehmen. Laut Bild wollen die «Wölfe» eine zweistellige Millionensumme für den 23 Jahre alten Vizeweltmeister zahlen.