Argentinier knackt Torrekord von Barca-Legende Cesar Rodriguez – Guardiola stellt Messi auf einer Stufe mit „Air Jordan“

Barcelona. Kaum hatte Lionel Messi den 57 Jahre alten Torrekord beim FC Barcelona mit einer weiteren Gala-Vorstellung übertroffen, stellte ihn Trainer Pep Guardiola auf eine Stufe mit einem der größten Sportler aller Zeiten. „Michael Jordan hat damals seine Sportart dominiert, wie es Messi heute im Fußball macht. Beide sind perfekt zu vergleichen“, schwärmte der Barca-Coach und zog Parallelen zwischen dem früheren Basketball-Superstar der Chicago Bulls und dem argentinischen Ausnahmefußballer.

„Uno, dos, tres“, hieß es beim 5:3 gegen den FC Granada im Camp Nou mal wieder. Mit seinen drei Treffern stockte der 24-Jährige sein Torkonto auf 234 Treffer in 314 Pflichtspielen für den Champions-League-Sieger auf, womit er Cesar Rodriguez in den Rekord-Geschichtsbüchern des Vereins auf Platz zwei verdrängte. Rodriguez hatte einst zwischen 1942 und 1955 die bis Dienstagabend unerreichte Marke von 232 Toren aufgestellt.

„Jedes Tor ist schöner als das vorherige. Wir sehen hier den besten Fußballer in allen Bereichen. Er kann alles und zeigt es alle drei Tage. Es tut mir leid für diejenigen, die ihn entthronen wollen, aber der Junge ist anders und besser als der ganze Rest“, ergänzte Guardiola und prophezeit seinem Genius mit der Nummer zehn Rekorde für die Ewigkeit: „Macht er in den nächsten Jahren so weiter, erzielt er so viele Tore, die unübertroffen bleiben.“

Und was sagte Messi? Der Superstar bedankte sich artig bei seinen Mitspielern, schnappte sich den Spielball und verschwand flugs in einer weiteren magischen Nacht von Barcelona. Große Töne, wie sie sein Pendant Cristiano Ronaldo bei Real Madrid so gerne anschlägt, sind nicht seine Welt. Gerade diese Mentalität zeichne ihn aus, meinte Guardiola. Er habe diese mentale Stärke.

Die spanischen Zeitungen überschlugen sich indes in ihren Lobeshymnen. „Ave Messi – Messi schreibt in Barcelona Geschichte“, titelte die spanische Sporttageszeitung „Marca“. „Historisch“, schrieb „El Mund Deportivo“ und bei „El Pais“ war von der „ewigen Nacht Messis“ zu lesen.

Den Blättern gehen längst die Superlative für den 1,69 Meter großen Künstler aus. Erst vor zwei Wochen gelangen ihm als erster Fußballer überhaupt beim 7:1 gegen Bayer Leverkusen fünf Tore in einem Spiel der Champions League bzw. des Europapokals der Landesmeister. In der laufenden Saison der Primera Division hat er bereits 34 Saisontore erzielt, in allen Wettbewerben zusammen bringt er es gar schon auf 54 Treffer.

Wie ist dieser Ausnahmekönner nun einzuordnen in der Reihe der ganz Großen der Fußball-Geschichte? Zum Vergleich: Argentiniens lebende Legende Diego Maradona stand nach seinen ersten acht Spielzeiten bei 196 Toren, beim Brasilianer Ronaldo wurden 153 Treffer gezählt. Blieben da noch Thierry Henry und Johan Cruyff. Der Franzose Henry, der gerade seine Karriere in den USA ausklingen lässt, war nach seiner achten Saison bei 226 Toren angelangt und hatte dabei dreimal weniger getroffen wie „König Johan“ zum gleichen Zeitraum. Nichts scheint in Messis „Spiel ohne Grenzen“ mehr unmöglich, auch nicht der Uralt-Rekord des Jahrhundertsportlers Pele mit 1.281 Toren in 1.363 Spielen.