Der 38-malige deutsche Nationalspieler, der am 23. Januar im Alter von nur 32 Jahren an Hautkrebs starb, ist beim HSV unvergessen.
Hamburg. Als der Triumph gerade ausgekostet war, kehrte beim HSV Hamburg die Trauer zurück. Die Spieler des neuen DHB-Pokalsiegers dachten an ihren früheren Teamkollegen Oleg Velyky, als sie auf dem Balkon des Hamburger Rathauses auf Einladung des Ersten Bürgermeisters Ole von Beust den Fans den Cup präsentierten. Der 38-malige deutsche Nationalspieler, der am 23. Januar im Alter von nur 32 Jahren an Hautkrebs starb und noch vor einem Jahr beim Final Four dabei gewesen war, ist beim Bundesliga-Tabellenführer unvergessen.
Damit das so bleibt und vor allem Velykys Familie finanziell finanziell unterstützt werden kann, treffen sich der HSV und die deutsche Handball-Nationalmannschaft am Dienstag (19.15 Uhr/live bei SPORT1) in der ColorLine-Arena zu einem Benefizspiel. 7100 Tickets sind bereits verkauft, die kompletten Einnahmen gehen an Velykys Ehefrau Kateryna und ihren sechs Jahre alten Sohn Nikita.
"Es ist eine Selbstverständlichkeit, dieses Spiel für Olegs Familie zu machen", sagte Bundestrainer Heiner Brand, der die Partie auch gut als letzten Test vor einem Vier-Nationen-Turnier in dieser Woche in Norwegen nutzen kann. Sein Team stellt sich kostenlos zur Verfügung, auch die Arena verzichtet auf die übliche Hallenmiete, um den Reinerlös weiter zu steigern.
Bundesliga-Tabellenführer HSV dient diese Partie nicht nur zum Gedenken an seine einstige Nummer zehn, sie setzt auch eine Zäsur zwischen dem Pokal-Triumph und den beiden nächsten großen sportlichen Zielen, die man an der Elbe noch hat. "Der erste Titel nimmt uns für die Zukunft etwas den Druck, aber natürlich sind wir noch nicht satt", sagte Nationalspieler Pascal Hens. Klubchef Andreas Rudolph ergänzte: "Der DHB-Pokal war nur der Auftakt."
Wohin der Weg der Hanseaten führt und ob man ernsthaft an der Vormachtstellung des Rekordmeisters THW Kiel rütteln kann, werden die kommenden Wochen zeigen. Die beiden Partien im Viertelfinale der Champions League gegen Titelverteidiger Ciudad Real und das vorentscheidende Bundesliga-Heimspiel am 22. Mai gegen die "Zebras" sind die Eckpunkte der näheren Zukunft. An einen HSV-Durchmarsch mag Rudolph nicht glauben: "Der THW ist nach wie vor mindestens gleichwertig, wenn nicht durch seine Erfahrung einen Tick besser."
Was natürlich auf Dauer nicht so bleiben soll, denn der Pharmaunternehmer hat mittlerweile einen zweistelligen Millionenbetrag in das schwarz-weiß-blaue Starensemble gepumpt und damit den ersten Teil seines Plans bereits erfolgreich umgesetzt. "Es war das Ziel, in Hamburg etwas aufzubauen und dafür ein großes Publikum zu finden, das eine starke Mannschaft zu sehen bekommt", sagte Rudolph: "Dafür muss man dann auch in Vorlage treten."