In spätestens drei Monaten ist die Meisterschaft entschieden. Hamburg hat im Vergleich zu Kiel die vermeintlich leichteren Aufgaben vor sich.

Hamburg. Der 22. Spieltag der aktuellen Saison könnte für den Ausgang des Titelrennens in der Handball-Bundesliga entscheidend gewesen sein: Nach 60 Minuten stand am Dienstagabend die 31:39-Niederlage des HSV gegen Gummersbach fest, Kiel hingegen konnte gegen Minden einen ungefährdeten 32:19-Sieg feiern. Damit haben die Hamburger nun fünf Minuspunkte auf ihrem Konto, die Kieler lediglich vier. Noch steht das Schwalb-Team an der Tabellenspitze, doch der THW hat bislang eine Partie weniger absolviert und ist bei der Überlegenheit der norddeutschen Klubs damit "gefühlter Tabellenführer".

Zehn Rückrundenspiele des THW und HSV finden gegen dieselben Teams statt (Berlin, Lemgo, Flensburg, Magdeburg, Göppingen, Wetzlar, Lübbecke, Hannover, Balingen und Düsseldorf). Auf dem ersten Blick kein Indiz für das Titelrennen. Bei genauerer Betrachtung gibt es dennoch einen Einfluss der offenen Begegnungen auf das Kopf-an-Kopf-Rennen beider Teams im Kampf um die Meisterschaft der 33. Bundesliga-Spielzeit.

Von den zwölf verbleibenden Partien haben die Hamburger nur die Hälfte aller Spiele gegen Vereine der aktuellen Top-Ten der Liga. Dagegen muss der THW Kiel in seinen 13 restlichen Spielen noch gegen acht Teams der ersten Zehn antreten. Nur die Rhein-Neckar-Löwen wurden bereits von den Kielern geschlagen.

Weiterhin muss das Team von Trainer Martin Schwalb nur zwei Partien gegen eine Top-Ten-Mannschaft auswärts bestreiten. Dafür handelt es sich bei einem dieser Kontrahenten um die SG Flensburg-Handewitt. In der Bundesliga warten die Hamburger seit dem 10.05.2003 vergeblich darauf, einen Punkt aus der Campushalle zu entführen. Ihre Stärke verdeutlicht die aktuelle Heimtabelle der Liga. Mit elf Siegen und einer Niederlage in zwölf Spielen führen die Norddeutschen diese Statistik an. Die einzige Pleite kassierte Flensburg ausgerechnet im Hinspiel gegen den THW. Den Tabellenvierten aus Göppingen, den Tabellenfünften aus Lemgo und den THW Kiel empfangen die HSV Handballer hingegen in der heimischen Color-Line-Arena.

Für die Kieler sieht das Heim-Auswärts-Verhältnis ganz anders aus. Auch wenn die Zebras die Flensburger zuhause erwarten, muss Kiel gegen Gummersbach, Lemgo, Göppingen und Großwallstadt in der Ferne ran.

Mit Lemgo haben die Kieler zudem noch eine Rechnung offen. Von den letzten drei Partien gegen den TBV konnte Kiel nur eine gewinnen. Im vergangenen Jahr bescherten die Lemgoer dem THW sogar die einzige Saisonniederlage. Kommende Woche könnten die Kieler nun mit einem Sieg den HSV wieder überholen und sich den ersten Tabellenplatz sichern.

Dass der Sieg des VfL Gummersbach gegen die Hamburger keine Eintagsfliege war, können die Nordrhein-Westfalener bereits kommenden Mittwoch unter Beweis stellen: Dann erwartet das Team um Trainer Sead Hasanefendic den THW Kiel in der LANXESS arena.

Die Vorentscheidung in der Meisterschaft ist für den 22. Mai zu erwarten: Dann kommt zwei Spieltage vor dem Ende der Saison um 16:30 Uhr in der Color-Line-Arena zu dem Duell zwischen dem HSV Handball und dem Serienmeister. Seit 2003 haben die Hamburger zu Hause nicht mehr gegen den THW gewonnen. Doch eine Statistik spricht für einen erneuten HSV-Sieg: In der Saison 2002/2003 holten die Hamburger im Hinspiel einen Punkt und siegten im Rückspiel in heimischer Halle. Auch in diesem Jahr gab es in Kiel bereits ein Unentschieden.

Restprogramm des HSV Handball:

Restprogramm des THW Kiel: