Der bisherige Vermarkter der Pokal-Endrunden-Turniere, die Agentur „kick and rush“ des früheren HSV-Profis Stefan Schnoor, ist zahlungsunfähig.

Hamburg. Der Handball-Bundesliga droht ein finanzieller Verlust in sechsstelliger Höhe. Der bisherige Vermarkter der Pokal- Endrunden-Turniere sowie des Allstar-Games und des Supercups, die Agentur „kick and rush“ des früheren Fußball-Profis Stefan Schnoor, ist nicht mehr zahlungsfähig. Agentur-Geschäftsführer Marco Schindelhauer bestätigte eine diesbezügliche Meldung der „Hamburger Morgenpost“. „Den Insolvenzantrag haben wir am 7. Januar gestellt. Der Insolvenzverwalter hat aber Grünes Licht gegeben, dass wir unter unserem Namen weiterarbeiten können. Wir wollen keine verbrannte Erde hinterlassen, sondern mit allen Partnern einvernehmliche Lösungen finden“, sagte Schindelhauer der Deutschen Presse-Agentur dpa am Sonntag.

Die Handball-Bundesliga (HBL) spricht von Vertragsbruch und will strafrechtliche Schritte einleiten. „Die Agentur hat uns eine Garantiesumme in einer nicht gerade kleinen sechsstelligen Höhe zugesichert. Sie ist ihren Verpflichtungen aber nicht nachgekommen“, sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann. Von der vereinbarten Summe im vergangenen Jahr sollen noch rund 170000 Euro offen sein.

Die Ausrichtung des diesjährigen Final-Four-Turniers am 10. und 11. April in Hamburg ist durch den finanziellen Verlust aber nicht gefährdet. „Unsere Profitabilität leidet durch den Ausfall natürlich etwas. Am Ablauf des Turniers ändert das aber überhaupt nichts. Wir haben entschieden, das Final Four nun selbst zu vermarkten“, sagte Bohmann. „Schlimmstenfalls werden wir weniger Werbebanden verkaufen.“

Der Vermarkter „kick an rush“ hatte zudem mit dem Bundesligisten HSV Hamburg einen Fünfjahresvertrag abgeschlossen. Dabei soll es laut Schindelhauer aber nicht um größere Beträge gehen. „Wir sind nur wegen der Kündigung des Gesellschaftervertrages durch einen Gesellschafter in diese Schieflage geraten. Den Gesellschafter können wir nicht von heute auf morgen ersetzen“, erklärte der Agentur- Geschäftsführer die Ursachen für die Insolvenz.