Bei wichtigen inhaltlichen Aspekten konnten sich der DFB und Löw nicht einigen. Das Thema wurde auf die Zeit nach der WM vertagt.

Frankfurt/Main. Die Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung von Bundestrainer Joachim Löw sind überraschend auf die Zeit nach der Weltmeisterschaft in Südafrika vertagt worden. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Donnerstag nach seiner Präsidiumssitzung mit. „Grundsätzlich sind weiterhin beide Seiten an einer Fortsetzung der guten Zusammenarbeit interessiert, aber bei wichtigen inhaltlichen Aspekten konnten wir uns nicht einigen“, erklärte DFB-Präsident Theo Zwanziger in Frankfurt/Main.

Die Verlängerung mit Löw bis nach der EM 2012 war eigentlich als Formsache angesehen worden. Im Streit um die Zuständigkeiten für die U 21 zwischen Löw und Sportdirektor Matthias Sammer ließ sich laut Zwanziger eine „klare und einvernehmliche Lösung“ erarbeiten. Dagegen seien bei den jüngsten Gesprächen „für uns überraschend neue Vorstellungen entwickelt worden, die aus der Sicht des DFB-Präsidiums zum Teil auch im Blick auf die Satzung nicht zu akzeptieren sind“, erklärte der DFB-Chef. Ein Alternativvorschlag des DFB habe nicht die Zustimmung der sportlichen Leitung gefunden.

Dabei könnte es um das laut „Bild“-Zeitung“ angestrebte Veto-Recht von Manager Oliver Bierhoff bei der Suche nach einem späteren neuen Bundestrainer gehen. Bisher kann Bierhoff, der seit 2004 als Teammanager arbeitet und inzwischen auch dem DFB-Präsidium angehört, einen Bundestrainer-Kandidaten aussuchen und auch verhandeln. Die Entscheidung aber liegt beim DFB-Präsidium.

Bierhoff bedauerte nach der Sitzung am Donnerstag den unerwarteten Aufschub: „Wir hätten die Vertragsverlängerungen gerne schnell im Vorfeld der WM geklärt. Aber wir akzeptieren die Entscheidung des Präsidiums und konzentrieren uns mit unverändertem Engagement auf die Vorbereitung der WM“, sagte er.