Maria Riesch und ihre Schwester Susanne haben den Sieg beim Slalom von Flachau verpasst. Maria übernimmt aber die Weltcup-Führung.

Flachau. Geteiltes Leid ist doppeltes Leid: Maria Riesch und ihre Schwester Susanne haben beide nur knapp einen Sieg beim Nachtslalom im österreichischen Flachau verpasst. Maria Riesch fuhr hinter der Österreicherin Marlies Schild aber noch auf Platz zwei und machte im Weltcup-Gesamtklassement Boden auf die im ersten Durchgang ausgeschiedene Spitzenreiterin Lindsey Vonn aus den USA gut. Für ihre Schwester Susanne endete der Dienstagabend hingegen ganz bitter. Als beste des ersten Laufs schied die 22-Jährige im Finale mit Zwischenbestzeit aus und verpasste so ihren ersten Sieg.

„Das geht ganz schnell. Ich muss meine Nervosität noch in den Griff bekommen. Es ist ja noch neu für mich, als Letzte zu starten“, sagte Susanne Riesch. Angesichts des Pechs der Schwester konnte sich auch Maria nicht recht über Rang zwei vor der Österreicherin Kathrin Zettel und die Übernahme der Führung im Slalom-Weltcup freuen. „Nach unserer Ausgangs-Position, ist es doch ein bisschen eine Enttäuschung. Die Susi raus und ich mit dem schweren Fehler. Ich hab gewusst, dass ich in Spuren noch Probleme habe. Da fehlt mir noch das Vertrauen, das ich letzte Saison gehabt habe“, sagte die 25-Jährige nach dem verpassten Schwestern-Podest.

Andere deutsche Slalom-Fahrerinnen fuhren beim vorletzten Slalom vor Olympia persönliche Erfolge ein. Fanny Chmelar (Partenkirchen) erfüllte 31 Tage vor den Winterspielen in Vancouver auf Rang sechs als bereits siebte Alpine des Deutschen Skiverbands (DSV) die Olympianorm. Noch einen Platz davor erreichte Katharina Dürr (Germering) ihr bestes Karriereergebnis. Christina Geiger (Oberstdorf) kam als Neunte ebenfalls in die Top Ten, Nina Perner (Karlsruhe) als 21. und Kathrin Hölzl (Bischofswiesen) als 25. holten zudem noch Punkte. Nicht ins Finale der besten 30 schafften es Anja Blieninger (Altenau/33.), Marianne Mair (Reichersbeuren/34.) und Barbara Wirth (Lenggries).

Die Weichen auf Sieg gestellt hatte eigentlich Susanne Riesch, „Ich habe gedacht, ich habe eine gute Nummer, da kann ich voll ans Limit gehen. Ich habe mich einfach getraut, Vollgas zu fahren“, sagte die Ausnahmetechnikerin, nachdem sie im ersten Lauf noch die beste Zeit hingelegt hatte. Einen schwarzen Abend erwischten aber auch andere Mitfavoritinnen. Doppel-Weltmeisterin Vonn behält zwar mit 894 Punkten die Gesamtführung vor Maria Riesch (782), schied aber ebenso nach einem Sturz im ersten Lauf aus wie Anja Pärson. Die Schwedin wurde sogar mit Verdacht auf eine Meniskusverletzung ins Krankenhaus gefahren. Ohne Punkte blieb nach einem Einfädler auch die als Disziplin- Führende angereiste Französin Sandrine Aubert.