Der Schlussmann wird auch in der nächsten Spielzeit im HSV-Tor stehen. Sollte Demel nach England wechseln, könnte Bayerns Lell ihn ersetzen.
Hamburg. Der Hamburger SV und Frank Rost haben sich auf eine weitere Zusammenarbeit geeinigt. Der Torhüter unterschrieb am Montag einen neuen Einjahresvertrag bei den Rothosen. "Ich habe immer gesagt, dass ich weiter beim HSV bleiben will. Für mich war es immer wichtig, in einem guten Verein mit einem tollen Stadion zu spielen. Und wer weiß, vielleicht haben wir die Chance, etwas zu gewinnen", sagte Rost auf der Homepage des HSV.
Auf die Möglichkeit, einen Anschlussvertrag zu unterschreiben, verzichtete der Keeper jedoch. "Ich will mir alle Möglichkeiten offen halten. Ich habe noch eineinhalb Jahre einen Vertrag beim HSV. Die will ich im Sinne der Mannschaft erst einmal erfolgreich bestreiten, bevor ich mir über die Zeit nach meiner Spielerkarriere Gedanken mache. Heutzutage kann in so einem Zeitraum noch so viel passieren, deshalb möchte ich mich im Moment auch noch nicht in meiner Zukunftsplanung zu sehr festlegen", erklärte Rost weiter.
Auch Trainer Bruno Labbadia ist glücklich, weiterhin auf seinen Schlussmann bauen zu können. „Wir freuen uns, dass wir den Vertrag mit Frank um ein weiteres Jahr verlängern konnten. Er ist nicht nur ein starker Rückhalt im Spiel, sondern festigt auch außerhalb des Spiels mit seiner Persönlichkeit unser Mannschaftsgefüge“, so der HSV-Trainer.
Unterdessen soll Christian Lell vom FC Bayern München beim HSV in den Blickpunkt des Interesses gerückt sein - denn Verteidiger Guy Demel wird vom FC Sunderland aus der englischen Premier League umworben. Das bestätigte HSV-Sprecher Jörn Wolf: "Wir wissen vom Interesse der Engländer." Demel befindet sich zur Zeit mit der Nationalmannschaft der Elfenbeinküste beim Afrika-Cup in Angola und fällt deshalb mindestens in den ersten beiden Rückrundenpartien aus.
Angeblich soll der Elfte der Premier League bereit sein, 5,9 Millionen Euro Ablöse für den Ivorer zu zahlen. Ob sich die HSV-Verantwortlichen intensiver mit dem Thema beschäftigen? "Zum jetzigen Zeitpunkt können wir uns nicht erlauben, jemanden abzugeben", sagt Labbadia - noch. Als Alternative für Demel wird in Hamburg Bayerns Lell gehandelt, der bei Trainer Louis van Gaal keinen Stammplatz hat. Die überschüssigen Millionen könnten dann für einen weiteren Angreifer verwendet werden.
Die Hanseaten sollen auch ihre Fühler nach Innenverteidiger Benedikt Höwedes von Schalke 04 ausgestreckt haben, der im Sommer Jerome Boateng ersetzen könnte. Der deutsche Nationalspieler hat zwar beim HSV noch einen Vertrag bis 2012, es gibt jedoch eine Ausstiegsklausel über zwölf Millionen Euro. Gespräche über eine vorzeitige Vertragsverlängerung hat Boateng kürzlich abgebrochen.
Mickael Tavares erhält vom Hamburger SV zunächst keine Freigabe für einen möglichen Wechsel zum 1. FC Nürnberg. "Ich kenne das Interesse, aber man muss sich doch nur unsere aktuelle Kader-Situation anschauen. Wir können keinen abgeben", sagte Labbadia. Grundsätzlich sei die Situation für den defensiven Mittelfeldmann jedoch nicht optimal. „Es ist sicher so, dass es für Mickael derzeit nicht einfach ist. Daher wäre zum Beispiel ein Ausleihgeschäft eigentlich eine gute Möglichkeit."
Zuvor hatte Tavares öffentlich seinen Wunsch bekundet, zu den Franken zu wechseln. "Ich habe mit Nürnberg gesprochen. Dort könnte ich die Einsatzzeit bekommen, die mir hier fehlt. Das wäre wichtig, ich will spielen", sagte der 27-Jährige.
Club-Sportdirektor Martin Bader ist trotz der Hamburger Absage optimistisch, in Kürze doch noch eine Verstärkung für das Mittelfeld präsentieren zu können. "Ich bin guten Mutes, dass doch noch jemand dazukommt", sagte er. Als Alternative zu Tavares gilt Jonathan Santana vom deutschen Meister VfL Wolfsburg.
Nürnbergs Trainer Dieter Hecking gibt aber zu bedenken: "Wenn wir im defensiven Mittelfeld noch etwas machen, dann muss es eine echte Verstärkung sein." Nach dem Abgang von Peer Kluge (Schalke 04) und trotz der Ausleihe von Andreas Ottl von Rekordmeister Bayern München wähnt Hecking die Nürnberger Schaltzentrale unterbesetzt.
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