Sportlich schrieb der Afrika-Cup beim Auftaktspiel positive Schlagzeilen. Die Mannschaft Togos wird jedoch nicht an dem Turnier teilnehmen.
Cabinda. Zwei Tage nach dem Anschlag auf Togos Fußball- Nationalmannschaft ist am Sonntag der 27. Afrika-Cup eröffnet worden. Im ersten Spiel des Turniers trennten sich Gastgeber Angola und Mali in einer kuriosen Partie mit 4:4. Dabei verschenkten die Angolaner im „Stadion des 11. November“ von Luanda eine 4:0-Führung. Flavio (37./42.) mit zwei Kopfballtreffern sowie Gilberto (67.) und Manucho (74.) jeweils per Foulelfmeter hatten Angola in Führung gebracht. Doch Seydou Keita (79./90.+3) vom FC Barcelona, Frederic Kanouté vom FC Sevilla (88.) und erneut in der Nachspielzeit Mustapha Yatabare (90.+5) trafen noch zum Punktgewinn für Mali.
Im Gedenken an die drei getöteten Team-Mitglieder der togoischen Elf hatte es vor der Partie eine Schweigeminute gegeben. Die Mannschaft reiste noch am Sonntagabend aus Angola ab. „Wir müssen um unsere Toten trauern. Wir fliegen nach Hause, um das zu tun“, sagte Kapitän Emmanuel Adebayor beim Betreten des Regierungsflugzeuges. Nach dem Angriff einer militanten Separatistengruppe auf den Mannschaftsbus der Togoer am Freitag wollten die Spieler trotz ihres schweren Schocks zunächst beim Afrika Cup antreten. Doch die Regierung hatte das Team zurück in die Heimat beordert.
Trotz des Anschlags schätzt WM-Berater Horst R. Schmidt die Sicherheitslage in Südafrika als „solide und von polizeilicher Seite absolut vertretbar“ ein. Die Situation in Angola sei nicht mit jener im WM-Gastgeberland Südafrika zu vergleichen, sagte der Schatzmeister des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), der in Südafrika als Berater für den Weltverband FIFA tätig ist, der „Frankfurter Rundschau“ (Montag). „Die Vorkehrungen für den Afrika-Cup sind nicht vergleichbar mit denen für eine Fußball-WM, die sich über viele Jahre erstrecken.“
Allerdings müsse sich „jeder Veranstalter mit dem Terrorismus- Thema beschäftigen“, sagte Schmidt. Er habe „volles Verständnis für alle, die den Afrika-Cup durchziehen wollen, sonst macht man sich noch viel mehr zum Spielball solcher Kräfte“.