Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat in seiner ersten Nominierungsrunde 44 Athleten für die Olympischen Winterspiele in Vancouver benannt.

Frankfurt/Main. Dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) droht nach der ersten Nominierungsrunde mit 44 Athleten für die 21. Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver (12. bis 28. Februar) juristischer Ärger. Während die fünfmalige Olympiasiegerin Claudia Pechstein im Eisschnelllauf wie erwartet auf der Namensliste fehlte, wollen die ebenfalls nicht nominierten Eistanz-Geschwister Carolina und Daniel Hermann (Dortmund) dann klagen, wenn sie am Samstag deutsche Meister werden.

Nominiert wurde nämlich im Eistanz das Berliner Geschwister-Duo Christina und William Beier, das nach Sicht der Deutschen Eislauf-Union (DEU) die Kriterien eher erfüllt hat. Die Hermanns bestreiten dies und sehen sich benachteiligt. Sie protestieren dagegen, dass nur die ersten drei Wettbewerbe des Winters für die Normerfüllung zählen und nicht fünf. Zudem argumentieren sie, mehr Weltranglistenpunkte zu haben.

Nachdem in Runde eins nur die ersten der am Ende rund 150 Athleten nominiert wurden, die in Kanada erneut für einen deutschen Sieg in der Nationenwertung sorgen sollen, werden in der zweiten Runde am 22. Januar auch die Betreuer benannt. Dabei scheint es diesmal keine neuen Probleme um den stasibelasteten Ingo Steuer zu geben, Trainer der Paarlauf-Weltmeister Aljona Savchenko und Robin Szolkowy (Chemnitz). Er wurde von der DEU vorgeschlagen, doch der DOSB macht deutlich, dass er sich seine eigene Entscheidung vorbehält.

Ärger droht eher im Fall von DEU-Sportdirektor Udo Dönsdorf, der im April vor Gericht steht, weil ihn der Berliner Eistänzer Sascha Rabe des sexuellen Missbrauchs beschuldigte. Bisher hat die DEU Dönsdorf nicht vorgeschlagen.

In der ersten Runde wurden 44 Athleten in fünf der insgesamt 15 Sportarten nominiert: Eiskunstlauf (7), Eisschnelllauf (12), Rodeln (9), Curling (10) und Shorttrack (6). Bekannteste Namen neben Savchenko/Szolkowy sind die derzeit formschwache 16-malige Eisschnelllauf-Weltmeisterin Anni Friesinger-Postma (Inzell) sowie Rodel-Weltmeister Felix Loch (Berchtesgaden).

CURLING (10 Gesamt/5 Frauen, 5 Männer)

Frauen: Dr. Andrea Schöpp (Skip), Stella Heiss, Melanie Robillard, Corinna Scholz, Monika Wagner

Männer: Andreas Kapp (Skip), Daniel Herberg, Holger Höhne, Andreas Kempf, Andreas Lang

RENNRODELN (9 Gesamt/3 Frauen, 6 Männer)

Einsitzer Frauen: Natalie Geisenberger, Tatjana Hüfner, Anke Wischnewski

Einsitzer Männer: Felix Loch, David Möller

Doppelsitzer Männer: Patric Leitner, Alexander Resch, Andre Florschütz, Torsten Wustlich

SHORTTRACK (6 Gesamt/1 Frau/5 Männer)

Frauen: Aika Klein

Männer: Robert Becker, Paul Herrmann, Tyson Heung, Sebastian Praus, Robert Seifert

EISSCHNELLLAUF (12 Gesamt/8 Frauen, 4 Männer)

Frauen: Monique Angermüller, Daniela Anschütz-Thoms, Stephanie Beckert, Annie Friesinger-Postma, Judith Hesse, Katrin Mattscherodt, Jenny Wolf, Isabell Ost

Männer: Patrick Beckert, Nico Ihle, Samuel Schwarz, Marco Weber

EISKUNSTLAUF (7 Gesamt/4 Frauen/3 Männer)

Paarlaufen: Aljona Savchenko/Robin Szolkowy, Maylin Hausch/Daniel Wende

Eistanzen: Christina Beier/William Beier

Frauen: Sarah Hecken