Am Ende unterlief Sebastian Vettel doch noch ein kleiner Unfall. Auf dem Podium rutschte ihm der Siegerpokal des Großen Preises von China ab und schnitt ihm in die Hand.

Es war ein verschmerzbares Malheur zum Abschluss eines perfekten Formel-1-Wochenendes. Im Regen von Shanghai hatte der 21 Jahre alte Heppenheimer zuvor besten Grip bewiesen.

Mit dem Pokal hat Vettel noch nicht so viel Übung. Der gestrige war erst der zweite für den jüngsten Grand-Prix-Sieger aller Zeiten. Etliche werden folgen, wenn man Experten glaubt. Sie bescheinigen dem 2,8-Abiturienten, der mit Schulfreundin Hanna in der Schweiz lebt, das Talent seines Idols Michael Schumacher.

Sollte Vettel ähnlich erfolgreich werden, hätte er ein Problem. Für jeden Sieg steckt er sich nämlich aus Aberglaube eine Glücksmünze in den Rennschuh. Im Übrigen geht er mit Geld trotz 2,5 Millionen Euro Jahresgehalts sparsam um: Beim Urlaub darf es auch die Last-Minute-Reise sein. Und die Ausgaben für einen Manager schenkt sich der smarte Hesse aus Prinzip.

Nur Vinyl-Raritäten der Beatles lässt sich Vettel etwas kosten. Sie sind, neben dem Sport (Snowboard, Mountainbike, Schwimmen), die Leidenschaft des 1,74 Meter kleinen Mannes. Und natürlich Rennen fahren. Vettel: "Die Formel 1 macht süchtig."