Der Europäische Handball-Verband EHF weist Vertuschungsvorwürfe in den aktuellen Manipulationsaffären weit von sich.
Neuss. EHF-Generalsekretär Michael Wiederer wies die jüngst diskutierten Vertuschungsvorwürfe in den aktuellen Manipulationsaffären zurück. Man werde jedem einzelnen Fall, der auftaucht, nachgehen. "Es ist kein Fall, der eine Disziplinarmaßnahme ermöglicht hätte, nicht bearbeitet worden", meinte Wiederer.
Auch Berichten des dänischen Schiedsrichter-Gespanns Martin Gjeding/Mads Hansen oder des Deutschen Jürgen Rieber über Bestechungsversuche in den zurückliegenden Jahren sei man nachgegangen. Bei den Dänen, denen vor einem WM-Qualifikationsspiel 2008 in Rumänien jeweils 30.000 Euro angeboten worden sein sollen, habe man aber entschieden, "kein direktes Verfahren einzuleiten, da keinerlei Belege vorhanden waren, keine identifizierbare Situation"
Zudem gab Wiederer zu, dass sich die EHF beim Umgang mit möglichen Manipulationen einer Neustrukturierung unterziehen müsse. Die gegenwärtige Lage sei eine "Krise, ein Riesenproblem" für den Handball. Dass Sponsoren auf Distanz zum Handball gehen könnten, glaubt Wiederer aber nicht, "weil wir lückenlose Aufklärung betreiben werden."
Von der Fragebogenaktion, in der sich 300 Schiedsrichter und 150 Delegierte zu Manipulationsversuchen in den vergangenen jahren äußern sollen, verspricht sich Wiederer ehrliche Antworten. "Wenn die Basis daran interessiert ist, in einem sauberen Umfeld zu arbeiten, dann muss sie auch antworten. Jeder Schiedsrichter hat individuell die Verantwortung, sein Umfeld sauber zu halten."