Die Manipulationsvorwürfe gegen den deutschen Handball-Meister THW Kiel stehen immer noch im Raum. Sollten sie sich bewahrheiten, hat die SG Flensburg-Handewitt Regressansprüche gegen den Nordrivalen angekündigt.

Die Manipulationsvorwürfe gegen den deutschen Handball-Meister THW Kiel stehen immer noch im Raum. Sollten sie sich bewahrheiten, hat die SG Flensburg-Handewitt Regressansprüche gegen den Nordrivalen angekündigt. "Dann steht uns der Titel 2007 automatisch zu. Und dann werden wir gegen Kiel Regressansprüche stellen. Denn uns sind Prämien von Sponsoren, Förderern und der EHF entgangen", sagte SG-Geschäftsführer Fynn Holpert den "Lübecker Nachrichten". Der Club soll nach einem "Spiegel"-Bericht bei mindestens zehn Champions-League-Spielen - darunter das Finale gegen Flensburg 2007 - die Schiedsrichter bestochen haben. Die THW-Verantwortlichen weisen die Vorwürfe zurück.

Unterdessen geht der Hauptsponsor der Kieler, die Provinzial Versicherungen, weiter von der "Unschuldsvermutung" aus. Das Unternehmen erwäge derzeit keine Beendigung seines Engagements beim Handball-Rekordmeister, sagte Provinzial-Sprecher Günther Jesumann. "Das Sponsoring stellen wir auf den Prüfstand, wenn sich Beweise handfest ergeben." Natürlich würde der Konzern aber darüber nachdenken, wie er sich verhalte.

Provinzial sei für eine rückhaltlose Aufklärung der Vorwürfe, sagte Jesumann. Eine eigene Revision habe ergeben, dass die geschäftlichen Beziehungen mit dem Bundesliga-Spitzenreiter "absolut in Ordnung" gewesen seien. Die Staatsanwaltschaft in Kiel ermittelt wegen des Verdachts der Untreue gegen THW-Manager Uwe Schwenker und wegen des Verdachts der Beihilfe gegen Serdarusic. Am Montagabend stärkten die Gesellschafter und der Beirat des THW Kiel nach einer Beratung mit Schwenker dem Manager den Rücken. "Nach eingehender Diskussion sind aber auch weiterhin keinerlei belastbare Fakten bekannt, die diese Gerüchte bestätigen", hieß es in einer Erklärung.

Kiels Kapitän Stefan Lövgren kann sich nicht vorstellen, dass sein Club Spiele manipuliert haben soll. Er habe in all den Jahren "nicht die kleinste Andeutung" gespürt, sagte der Schwede der "Welt". "Deshalb will und kann ich die ganzen Gerüchten nicht glauben." Er habe in den vergangenen zehn Jahren keine "Ungereimtheiten" gemerkt - auch seitens seines früheren Trainers Zvonimir Serdarusic nicht. Lövgren spielt seit 1999 für den THW Kiel.