Bevor man über die kommenden Aufgaben der HSV-Handballer redet, sollte der Blick zunächst ein halbes Jahr zurückgehen. Die Bundesligasaison stand...

Hamburg. Bevor man über die kommenden Aufgaben der HSV-Handballer redet, sollte der Blick zunächst ein halbes Jahr zurückgehen. Die Bundesligasaison stand bevor, und die Hamburger hatten Großes vor: Sie wollten Meister werden. Sie waren sich sicher, die Spieler dafür zu haben. Was sie unterschätzt hatten, war: Diese Spieler mussten erst eine Mannschaft werden. Neun waren erst kurz vor Anwurf der Spielzeit von Olympia zurückgekehrt, vier Neulinge galt es zu integrieren. Die Sache ging schief. Auf Spitzenreiter Kiel hat man bereits acht Punkte Rückstand.

Heute beginnt mit dem Champions-League-Spiel gegen Portland San Antonio die zweite Saisonhälfte, und sie soll die bessere werden. Diesmal waren es sogar zehn Profis, die der Klub für die WM in Kroatien in den vergangenen Wochen abgestellt hat. Aber eine Mannschaft muss der HSV nicht mehr werden, da ist sich der sportliche Leiter Christian Fitzek sicher: "Jeder weiß jetzt, was der Nebenmann tut." Bei der Formulierung des Saisonziels wählt er bereits wieder die offensive Deckung: in der Champions League weit kommen, das Startrecht für die nächste Saison sichern, den DHB-Pokal am liebsten gewinnen. "Wenn alle gesund sind", sagt Fitzek, "ist es sehr schwer, diese Mannschaft zu schlagen."

Wenn. Dafür, dass die WM-Teilnehmer bis zu zehn Spiele zu absolvieren hatten, geht es ihnen relativ gut - einzig Pascal Hens macht seine Oberschenkelverhärtung noch sehr zu schaffen, sein Einsatz ist fraglich. "Ansonsten sind die Jungs körperlich gut drauf", sagt Trainer Martin Schwalb, "wie es vom Kopf her ist, wird sich zeigen."

Wie schwer der Neustart nach einem großen Turnier sein kann, musste der HSV-Gegner am Wochenende erfahren. Durch ein 30:31 in Vigo rutschte die Mannschaft aus Pamplona aus den Champions-League-Rängen der spanischen Liga. Ganz unerwartet kam die Niederlage nicht: Zwei Stammkräfte hatten sich bei der WM so verletzt, dass sie länger ausfallen.