Hamburg. Aufsteiger Nikola Tesla befürchtet Ausschreitungen bei Spielen gegen Club Kosova und beantragt deshalb Staffelwechsel. HFV lehnt ab.
Für Verwirrung sorgt die Sportsgerichtsbarkeit des Hamburger Fußball-Verbandes (HFV) im Fall des Einspruchs des Landesliga-Aufsteigers Nikola Tesla gegen die Einteilung in die Staffel Hansa. Der serbische Club hatte den HFV-Spielausschuss gebeten, in der Hammonia-Staffel spielen zu dürfen, damit ein Duell mit dem albanischen Club Kosova vermieden wird. Beide Vereine befürchten Zuschauerausschreitungen zwischen ihren Fans.
Der Spielausschuss lehnte die Bitte ab, Tesla legte Protest ein – und wurde in einem Schreiben, das dem Abendblatt vorliegt, gemeinsam mit dem Spielausschuss zur Verhandlung bei der nächsthöheren Instanz, dem HFV-Verbandsgericht, eingeladen. Stattdessen verhandelte allerdings erneut der Spielausschuss und wies Teslas Beschwerde ab. „Für uns waren das drei verschenkte Stunden. Dass wir beim Spielausschuss nicht weiterkommen, wussten wir ja vorher schon“, ärgerte sich Teslas Trainer Marc Zippel.
Vorfall bei EM-Qualifikation
Ein Grund für die Feindseligkeiten zwischen Serben und Albanern ist das hauptsächlich albanisch besiedelte Kosovo, dessen Unabhängigkeit von den Serben nicht anerkannt wird. Am 14. Oktober 2014 wurde das EM-Qualifikationsspiel beider Länder in Belgrad abgebrochen, als eine Drohne mit einer großalbanischen Flagge über das Spielfeld schwebte.
„In einer solchen Situation reicht ein Funke, und die Situation eskaliert. Ich bin für ein Miteinander aller Menschen, aber hier liegt ein spezieller Fall vor, und ich will nicht, dass im Hamburger Amateurfußball Menschen verletzt werden“, sagte Zippel. Tesla will nun erneut eine Verhandlung beim Verbandsgericht erwirken.