Hamburg. Letzte Generation prangert Beitrag reicher Menschen zum Klimawandel an. Airport Sylt laut Aktivisten „genau der richtige Ort“.

Sie protestieren, wo andere gerne Urlaub machen: Zwei Aktivistinnen von der Letzten Generation sind am Sonnabendvormittag auf die Tragflächen eines Privatjets geklettert und haben sich anschließend auf dem Asphalt des Flughafens Sylt festgeklebt.

Die Aktivisten hatten zuvor ein Loch in den Zaun des Flughafens geschnitten und waren so auf das Gelände gelangt. Ein dritter Aktivist wurde am Zaun von Polizisten gestoppt und abgeführt. Die Frauen wurden vom Boden gelöst und ebenfalls mit einem Polizeiauto weggebracht. Um das Geschehen vor Neugierigen abzuschirmen, stellten Feuerwehrleute zwei große Löschwagen an dem Privatjet auf.

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Sylt: Aktivistinnen kleben sich auf Flughafen der Promi-Insel fest

Die Letzte Generation wollte nach eigenen Angaben die Worte „Oil kills“ auf den Privatjet sprühen. „Der Protest heute auf Sylt hat nicht geklappt, das passiert hin und wieder, aber das bedeutet nicht, dass wir aufhören“, sagte Christian Bergemann, Sprecher der Letzten Generation. Der Flugbetrieb auf dem Airport Sylt wurde durch die Aktion laut Flugplan im Internet nicht beeinträchtigt.

Klima-Demonstranten kleben sich auf Flughafen Sylt fest
Eine Klima-Aktivist (2. v. l.) steht neben Polizisten vor einem Loch im Zaun am Flughafen von Sylt. Auf dem Flugplatz stehen Feuerwehrwagen. Zwei Demonstrantinnen der Klima-Initiative Letzte Generation haben sich am Sonnabend auf dem Flughafen Sylt neben einem Privatjet am Boden festgeklebt. © DPA Images | Lea Sarah Albert

Der Protest ist laut der Bewegung Letzte Generation Teil der internationalen Kampagne Oil Kills. „Flugzeuge verbrennen Öl und Gas – beides fossile Rohstoffe, die massiv unsere Existenz bedrohen“, erklärt die Aktivistin Ronja Künkler. Der Sylter Flughafen sei genau der richtige Ort für einen Protest, da dort jeden Tag innerdeutsche Flüge starten. „Das ist doch absurd“, findet Künkler. Ein einstündiger Flug im Privatjet würde in etwa so viele Emissionen wie ein Mensch in Deutschland in einem ganzen Jahr verursachen.

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mit dpa