Tönning. Basstölpel-Kadaver auf Sylt angespült. Nationalparkverwaltung appelliert: Abstand halten, Tiere nicht berühren.

Die Vogelgrippe an der schleswig-holsteinischen Nationalparkküste war bisher ein winterliches Phänomen. In den vergangenen Wochen aber hat sich ein Virus nach Angaben der Nationalparkverwaltung Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer unter Brutvögeln sowie Hochseevögeln wie Basstölpeln verbreitet.

Wegen zahlreicher Meldungen aus der Bevölkerung sieht sich die Nationalparkverwaltung nun zu einem Appell veranlasst: „So traurig der Anblick sterbender Vögel auch ist – an der Vogelgrippe erkrankten Tieren kann man nicht helfen“, so der Leiter der Nationalparkverwaltung Michael Kruse. Um sie nicht zu beunruhigen oder zusätzlich zu stressen, sollte man sie vielmehr in Ruhe lassen und Abstand halten. Auch tote Tiere sollte man nicht anfassen und außerdem Hunde fernhalten. Funde von verendeten Vögeln im Nationalpark und auf den Landesschutzdeichen könnten an die Nationalparkverwaltung gemeldet werden, außerhalb dieser Bereiche seien die Ordnungs- und Veterinärämter der Kommunen zuständig.

Vogelgrippe breitet sich bis nach Sylt aus

Bei den aktuellen Funden handle es sich vor allem um eine noch unbekannte Zahl an Basstölpeln, die jetzt tot oder geschwächt an den Stränden etwa auf Sylt angespült würden. Meldungen gebe es auch aus Dänemark, Nordfrankreich und den Niederlanden, wo ganze Brutkolonien von Brandseeschwalben mit Tausenden von Paaren durch die Vogelgrippe ausgelöscht worden seien.

Im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer wurde die Vogelgrippe nach Angaben der Nationalparkverwaltung in der ersten Junihälfte auf Hallig Norderoog nachgewiesen sowie an einigen Tieren auf Trischen. „Über die Hintergründe wissen wir noch kaum etwas“, sagt Michael Kruse, darum nähmen die Nationalpark-Rangerinnen und -Ranger weiterhin Proben von verendeten Vögeln.