Ahrensburg. Journalist Giovanni di Lorenzo hat mit vielen Persönlichkeiten der Zeitgeschichte geplaudert – und berichtet davon in Ahrensburg.

Die Gespräche, die Journalist und Moderator Giovanni di Lorenzo mit Politikern wie Recep Tayyip Erdoğan, Viktor Orbán und Angela Merkel geführt hat, sind so spannende wie unterhaltsame Zeitzeugnisse. Er hat sie in seinem im November 2023 veröffentlichten Buch „Vom Leben und anderen Zumutungen“ dokumentiert. Doch nicht nur Politiker, auch Forscher wie der Virologe Christian Drosten, Wirtschaftsbosse wie Timotheus Höttges oder Künstler wie Dirigent Riccardo Muti und Regisseur Bully Herbig haben di Lorenzo Einblicke in ihr Leben und ihre Überzeugungen gegeben. Mehr über die Enthüllungen seiner prominenten Gesprächspartner und dazu, was er mit ihnen erlebt hat, gibt der bekannte Autor am Donnerstag, 5. September, ab 19.30 Uhr im Kulturzentrum Marstall (Lübecker Straße 8) in Ahrensburg preis.

Seine Interviews führte di Lorenzo mit spannenden Persönlichkeiten aus den verschiedensten Bereichen, die auf ihre Weise die Gegenwart geprägt haben. Die bei Weitem unerfreulichste Erfahrung machte der Autor beim Treffen mit dem türkischen Präsidenten Erdoğan, der von einer furchteinflößenden Entourage begleitet wurde. Die Feindseligkeit, mit der der türkische Staatschef ihm gegenübertrat, dürfte sich nicht gerade förderlich auf die Gesprächsatmosphäre ausgewirkt haben. Als es im Nachgang um die Autorisierung des Interviews ging, erlebte di Lorenzo eine Überraschung. Lediglich ein Ausdruck war beanstandet worden, der Rest des Texts blieb im Original erhalten.

Giovanni di Lorenzo: Was ihm Erdoğan, Drosten, Merkel und der Papst verrieten

Überrascht war auch Papst Franziskus, wenn auch aus anderem Grund: Weil das Kirchenoberhaupt auf di Lorenzo von der ersten Sekunde an einen recht verschlossenen Eindruck machte, warf er sein Konzept kurzerhand über Bord. Statt der vorbereiteten Fragen stellte er ihm grundsätzliche Fragen wie: Glauben Sie an den Teufel? Wofür darf man beten? Dass ein renommierter Journalist ihm Kinderfragen stellen würde, damit hatte der Papst nicht gerechnet, aber er ließ sich darauf ein.

Di Lorenzo schafft es immer wieder, einen Blick hinter die Fassade zu werfen und seinem Gegenüber Geheimnisse zu entlocken. Mit seiner Empathie und dem Gespür für den richtigen Moment sorgt er dafür, dass sich die Menschen ihm gegenüber im Gespräch öffnen. Wie der Grünen-Europapolitiker Daniel Cohn-Bendit, der kurz nach seinem 75. Geburtstag erstmals seine jüdische Familiengeschichte erzählte.

Manchmal entlockt di Lorenzo seinen Interviewpartnern erstaunliche Aussagen

Von Telekomchef Timotheus Höttges erfuhr di Lorenzo, dass der Manager das bedingungslose Grundeinkommen befürwortet, von Schlagerkönig Udo Jürgens, dass dieser sich nach umjubelten Konzerten manchmal wie ein Nichts fühlte. Dabei geht di Lorenzo nie auf Kuschelkurs, sondern stellt, wo es angebracht ist, auch durchaus unangenehme Fragen, die die großen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen der vergangenen Jahre betreffen wie die Flüchtlingsdebatte, Corona-Pandemie, Kriege oder Fremdenfeindlichkeit.

Auch interessant

Ein Interview sticht unter allen anderen hervor. Di Lorenzo hat es mit einem achtjährigen Mädchen kurz nach dem zweiten Corona-Lockdown zum Thema Selbstwertgefühl und Zukunftspläne geführt. Im Vorwort zu seinem Buch schreibt er, dass es „eines der klügsten und schlagfertigsten Kinder“ sei, die er jemals kennengelernt habe. Aus dessen Mund stamme der hoffnungsfroh stimmende Satz: „Ich habe mich als Vorbild. Ich gehe einfach ins Leben rein.“

Wer mehr packende Details vom Autor persönlich erfahren will, kann sich bereits jetzt ein Ticket für die Veranstaltung im Marstall sichern. Im Vorverkauf kostet es 16 Euro, an der Abendkasse 18 Euro – sofern noch Plätze verfügbar sind. Karten können in der Buchhandlung Stojan (Hagener Allee 3a) und unter marstall-ahrensburg.de gekauft werden.