Glinde/Reinbek. Die Immobilie in Glinde, Baujahr 1967, kommt am Montag im Amtsgericht Reinbek unter den Hammer. Was Interessenten wissen müssen.

Die Lage ist idyllisch und ruhig in der Sackgasse nahe der Glinder Au. Nur wenn der Wind von Nordwesten weht, hört man ein leises Rauschen von der Autobahn 24. Ein Bungalow in Glinder Randlage mit 105 Quadratmetern Wohnfläche soll am kommenden Montag den Eigentümer wechseln: Dann beginnt um 9.30 Uhr im Amtsgericht Reinbek die Zwangsversteigerung des 1009 Quadratmeter großen Grundstücks mit dem im Jahr 1967 errichteten Wohnhaus.

Das eingeschossige, unterkellerte Gebäude mit Flachdach, angebauter Garage und Zwischentrakt steht auf einem Pfeifenstielgrundstück in zweiter Reihe. Es ist in massiver Bauweise erstellt und wird von den jetzigen Eigentümern derzeit noch bewohnt. Im Zeitraum zwischen 1980 und 2023 erfolgten verschiedene Modernisierungen und Erweiterungen. „Die für das Baujahr zeittypische Grundrissgestaltung bietet eine gute bis ausreichende Belichtung und Besonnung, das Wohnzimmer ist nach Süden ausgerichtet“, heißt es in der Expertise des gerichtlich bestellten Gutachters, der den Verkehrswert des Wohngrundstücks mit 410.000 Euro bestimmt hat. Ein Schnäppchen, wenn man bedenkt, dass nach Angaben des Internet-Portals aktuelle-grundstueckspreise.de schon ein Quadratmeter Baugrundstück in Glinde durchschnittlich 775 Euro kostet.

mmobilien Stormarn: Zwangsversteigerung – Bungalow im Grünen zum Schnäppchenpreis

„Insgesamt befindet sich das Bewertungsobjekt dem Alter entsprechend in einem noch befriedigendem Unterhaltungszustand mit teilweise vorhandenem Instandhaltungsstau“, heißt es in dem Gutachten. Die Holzfenster mit Isolierverglasung sind im Erdgeschoss überwiegend erneuert, im Kellergeschoss stammen sie teilweise noch aus dem Entstehungsjahr 1967. Die Böden sind teils mit Laminat, teils mit PVC, im Windfang und den Bädern mit Fliesen belegt. Geheizt wird mit Gaszentralheizung, annähernd 30 Jahre alt, Warmwasser wird zentral über die Heizanlage aufbereitet. Die Elektroinstallation beschreibt der Gutachter als „einfach und technisch überaltert“. Als werthaltige Besonderheit wird die überdachte Terrasse des Hauses bewertet.

Auch interessant

Zwangsversteigerung Bungalow in Glinde: Grunderwerbssteuer und Gerichtskosten kommen dazu

Ob und zu welchem Preis die Immobilie am Montag einen neuen Eigentümer findet, ist völlig offen. Bei einem Meistgebot unter 205.000 Euro, der Hälfte des Verkehrswertes, darf das Gericht dem Bieter keinen Zuschlag erteilen. Bei einem Gebot unter 70 Prozent (287.000 Euro) hat der das Verfahren betreibende Gläubiger die Möglichkeit, den Zuschlag zu verwehren. Mit einem Zuschlag erlischt das Wohnrecht der bisherigen Eigentümer.

Ein Ersteher muss neben seinem Meistgebot die Grunderwerbssteuer in Höhe von 6,5 Prozent seines Gebotes sowie gerichtliche Kosten bezahlen. Makler- und Notarkosten entfallen. Von den Bietern wird in der Regel eine vorab zu entrichtende Bietsicherheit in Höhe von zehn Prozent des Verkehrswertes verlangt, in diesem Fall also 41.000 Euro – nicht als Barzahlung, sondern per Überweisung an die Reinbeker Gerichtskasse oder per Verrechnungsscheck einer zugelassenen Bank oder Sparkasse.