Ahrensburg. Die Stormarner sicherten sich in der vergangenen Saison erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt. Trainer Taneli fordert mehr Energie.

Aydin Taneli ist Zweckoptimist. „Aus Erfahrungen lernt man“, sagt der Trainer des SSC Hagen Ahrensburg. „Die abgelaufene Saison wollen wir deshalb nicht verdrängen.“ Die abgelaufene Saison: Das war eine Zitterpartie bis zum letzten Spieltag. Erst durch einen 3:0-Sieg über den Sereetzer SV sicherten sich die Stormarner Fußballer den Klassenerhalt in der Landesliga Holstein.

Der Landesligaaufstieg und der Verbleib in ebenjener Spielklasse sprechen für den „Entwicklungsprozess“, den Taneli in der gesamten Fußballsparte vorantreiben möchte. Der frühere Coach des Barsbütteler SV und des SC Vorwärts-Wacker Billstedt ist mittlerweile seit dreieinhalb Jahren beim SSC Hagen. Warum er die Aufgabe in Ahrensburg so schätzt? „Es ist sehr familiär. Wir scheuen uns aber auch nicht vor Kritik.“

SSC Hagen Ahrensburg kassierte zuletzt eine 0:11-Testspielniederlage

Gelegenheit für klare Ansagen hatte der 40-Jährige zuletzt reichlich. Die Vorbereitung schloss das Team mit einer krachenden 0:11-Niederlage gegen den Oberligisten ETSV Hamburg ab. „Da hat vieles nicht gepasst, wir hatten alle einen schlechten Tag“, sagt er über den verpatzten Test gegen den für Amateurverhältnisse prominent besetzten Aufsteiger. Die weiteren Resultate waren gemischt. Gegen den Bramfelder SV gab es ein 2:2-Unentschieden, den VfL Lohbrügge bezwang die Mannschaft mit 3:2. Im Test gegen Kreisligist FC Ahrensburg setzte es eine 1:3-Niederlage.

Mit der Einstellung des Teams in den vergangenen Wochen – unter anderem gab es ein viertägiges Trainingslager in Dänemark, an dem 18 Spieler teilnahmen – ist Taneli dennoch zufrieden: „Die Jungs arbeiten alle hart an sich. Irgendwann ist es aber auch eine Frage der Qualität.“

Duo vom TuS Hoisdorf nach Ahrensburg gewechselt

Ein Trumpf der Blau-Weißen ist Kontinuität – und das nicht nur auf der Trainerposition. Einzig Torwart Daniel Konrad (zum TSV Trittau) hat das Team verlassen, mit Angreifer Raphael Reifschneider und Mittelfeldspieler Jakob Kyas (beide vom Verbandsliga-Absteiger TuS Hoisdorf) sind zwei neue Spieler hinzugekommen. „Wir werden ihnen viel Zeit geben, sich zu entwickeln“, sagt Taneli.

Für die kommende Spielzeit ist der Klassenerhalt das erklärte Ziel – wenn es nach den Verantwortlichen geht, diesmal schon deutlich vor dem letzten Spieltag. „In der vergangenen Saison haben wir viele Spiele in den Schlussminuten verloren“, sagt der Trainer. „Wir müssen über die gesamte Spieldauer hockkonzentriert sein, um ein Ergebnis auch über die Runden zu bringen.“ Und: „Wir wollen mit sichtbar mehr Energie spielen, nicht nur in den Zweikämpfen.“

SSC Hagen spielt zum Auftakt beim Ratzeburger SV

Zum Auftakt gastiert die Mannschaft am Sonnabend, 29. Juli (16 Uhr), beim ambitionierten Aufsteiger Ratzeburger SV. Die Ahrensburger sind gewarnt: In der vergangenen Saison gingen zwei Testspiele gegen die Lauenburger, die als Tabellenzweiter hinter dem SC Rapid Lübeck aufgestiegen sind, mit 1:2 verloren.

„Sie haben ein gutes System, eine gute Raumaufteilung“, sagt Taneli über die Arbeit von RSV-Coach Denny Skwierczynski, der von 2019 bis 2022 den SV Eichede trainierte. „Es wird sicherlich ein schönes und vor allem sehr interessantes Spiel.“ Die neue Saison könnte für den SSC Hagen wieder herausfordernd werden – aber auch reich an Erfahrungen.

Der Kader des SSC Hagen Ahrensburg in der Saison 2023/24

Neuzugänge: Jakob Kyas, Raphael Reifschneider (beide TuS Hoisdorf)

Abgänge: Daniel Konrad (TSV Trittau)

Weiter im Kader: Bennet Goldau, Henrik Dierk, Paul Biermann, Jakob Bier, Niklas Broszio, Christopher Herklotz, Manuel Horn, Jurek Keller, Alexander Kordys, Niklas Krack, David Kyas, Lukas Ludewig, Lasse Möller, Kai Pohlmann, Rico Pohlmann, Finn Rost, Kevin Schmit, Julius Schneider, Marvin Schneider, Brian Techen, Finn Techen, Kent Wienholtz, Jonas Wilde