Lütjensee. 38-Jährige aus Lütjensee leitet ehrenamtlich Fitness-Kurse – und engagiert sich für die Ukraine. Auch der Bürgermeister gratuliert.

Step-Aerobic, Bauch pur, Body Workout oder Hula-Hoop: Wenn es beim TSV Lütjensee um die körperliche Fitness geht, gibt Daniela Körber den Ton an. Seit acht Jahren leitet die diplomierte Bankbetriebswirtin ehrenamtlich die in der 3400 Einwohner zählenden Gemeinde äußerst beliebten Fitnesskurse. Darüber hinaus unterstützt die 38-Jährige den Sportverein tatkräftig bei der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen und bietet regelmäßig Sportangebote für die Freiwillige Feuerwehr Lütjensee an.

Körber mag nicht unbedingt das große Brimborium. Sie arbeitet lieber im Hintergrund. Umso erstaunter wirkte sie, als sich am Ende einer von ihr geleiteten Trainingseinheit die Tür der Sporthalle der Grundschule Lütjensee öffnete und eine Gruppe von Personen die Halle betrat, um sie als „moin! Vereinsheldin“ des Monats Juni auszuzeichnen. Der Titel wird monatlich durch den Kreissportverband (KSV) vergeben.

Auch der neue Bürgermeister lobt den außerordentlichen ehrenamtlichen Einsatz von Körber

Nach ein paar persönlichen Worten von Vereinskollegin Mandy Mathwig lobten KSV-Geschäftsführerin Verena Lemm und Lütjensees neuer Bürgermeister Heiko Röttinger den außerordentlichen ehrenamtlichen Einsatz von Körber. KSV-Vorstandsmitglied Henrik Bagdassarian bedankte sich bei ihr stellvertretend für die Sparkasse Holstein und ihre Stiftungen. Beide Institutionen hatten vergangenes Jahr gemeinsam mit dem KSV das Projekt „moin! Vereinshelden“ ins Leben gerufen. Dotiert ist der Titel mit einer Urkunde und einem Gutschein für ein Ahrensburger Kaufhaus im Wert von 250 Euro.

Zum Ehrenamt kam Körber – wie sie es scherzend umschreibt – quasi durch die Pistole auf der Brust. „Ende 2015 ging es zunächst lediglich darum, für vier Wochen vertretungsweise den Step-Aerobic-Kursus zu übernehmen“, erzählt die Lütjenseerin. Die Aufgabe schien sie seinerzeit sehr zum Gefallen aller Beteiligten gelöst zu haben, denn bereits vier Monate später hieß es aus der Vereinsführung: „Entweder du übernimmst ganz oder die Kurse müssen aufgrund von Personalmangel ausfallen.“ Als Körber auch noch die Übernahme der Kosten für die Ausbildung für die Trainer-C-Lizenz angeboten wurde, konnte und wollte die ebenso leidenschaftliche Sportlerin wie Bankerin nicht Nein sagen.

Der 38-Jährigen bedeuten Sportverein und Ehrenamt viel

Der Sportverein bedeutet der 38-Jährigen viel, das Ehrenamt vielleicht sogar noch einen Tick mehr. „Ein Ehrenamt bedeutet in erster Linie viel zu geben“, sagt sie. „Gleichermaßen bekommt man aber auch jede Menge Wertschätzung und Dankbarkeit zurück.“

Aus den Erfahrungen der zurückliegenden Pandemie-Jahre entwickelte Körber sogar Ideen, wie ein Teil des Angebots eines Sportvereins in der Zukunft aussehen könnte. „Zu Zeiten der Kontakteinschränkungen haben auch wir auf Online-Kurse umgestellt“, sagt sie. „Hybrid-Angebote könnte ich mir in einigen Bereichen aber auch in Zukunft gut vorstellen – zum Beispiel für junge Mütter, die ein Problem mit der Kinderbetreuung haben.“

Die Lütjenseerin hat auch Spendeninitiative zugunsten der Ukraine gegründet

Da für Körber soziales Engagement keine regionalen Grenzen kennt, gründete sie vergangenes Jahr gemeinsam mit Kollegen und Kolleginnen der Hamburg Commercial Bank eine Spendeninitiative zugunsten der Ukraine. Ihr Arbeitgeber war von der Idee so begeistert, dass er die bis dahin erzielte Geldsumme verdoppelte und die freiwilligen Helfer bei den Fahrten in die Ukraine finanziell unterstütze. „Fünfmal waren wir bisher mit mehreren Transportern unterwegs, um die Menschen vor Ort mit Hilfsgütern wie Dosensuppen, Müsli, Stromgeneratoren und Hygieneartikeln zu unterstützen“, erzählt Körber. Unvergessen bleibt dabei die Spendenbereitschaft während der Vorweihnachtszeit. „Rund 1500 Geschenke für ukrainische Kinder kamen zusammen“, sagt sie. „Dabei haben uns nicht nur viele Hamburger, sondern auch eine große Anzahl von Menschen aus meiner Heimatgemeinde unterstützt. Als Lütjenseerin bin ich darauf sehr stolz.“

Übrigens: Eine Vereinsheldin oder einen Vereinshelden kann jeder vorschlagen. Es reicht eine E-Mail mit Begründung an den Kreissportverband (info@ksv-stormarn.de). Bei der Aktion geht es um die stillen Ehrenamtlichen, die immer da sind – aber nicht im Vordergrund stehen.