Reinbek/Oststeinbek/Ahrensburg. Die drei Stormarner Fußballclubs bleiben ungeschlagen. Ahrensburger TSV holt mit 0:0 ersten Punkt des Jahres.
Immer wieder musste Oliver Franz das Sturm-Vakuum beim FC Voran Ohe füllen. Diesmal überwog die Personalnot in der Defensive, weshalb der 31-Jährige im Auswärtsspiel beim Düneberger SV seine angestammte Position in der Innenverteidigung bezog. Weil die Landesligafußballer aus Reinbek bis in die Schlussminuten zurücklagen, wurde Franz doch wieder nach vorn beordert – und rettete seinem Team in der letzten Minute der Nachspielzeit mit einem Abstauber das 1:1 (0:1)-Unentschieden.
Damit geht Ohes Ungeschlagen-Serie (nun zehn Partien) weiter, auch wenn die Zu-null-Serie (kein Gegentor seit der Winterpause) beim Aufstiegskandidaten riss. Bald will Ohe selbst in die obersten Regionen vorstoßen – und bestand gegen Düneberg einen Test. „Dieses Spiel war für uns eine Art Standortbestimmung mit Blick auf die neue Saison“, sagte Trainer Matthias Wulff. „Jetzt wissen wir, was wir leisten können. Wir waren mit Düneberg auf Augenhöhe.“
Voran Ohes Torhüter Ubai El-Kahil stürmt am Ende mit
Seine Mannschaft ging nach einer ereignisarmen ersten Hälfte mit einem 0:1-Rückstand in die Kabine, weil Keeper Ubai El-Kahil einen Freistoß-Aufsetzer von Corvin Behrens nicht festhalten konnte und Marvin Möller zur DSV-Führung abstaubte (45.). Diesen Fauxpas machte der Oher Schlussmann nach Wiederbeginn doppelt wett, als er zweimal glänzend gegen den frei stehenden Mert Akkus parierte (58., 60).
Ohe bewies Moral, profitierte zudem von einer Gelb-Roten Karte gegen Julian Mertsch (89.). Auch El Kahil stürmte in den Schlussminuten mit, trat einmal in aussichtsreicher Position über den Ball und war schließlich einer der ersten Gratulanten von Last-Minute-Torschütze Franz.
Oststeinbeker SV holt drei Punkte mit 3:2 in Altengamme
Riesige Erleichterung war beim Oststeinbeker SV zu spüren. „Die Jungs feiern gerade in der Kabine, als wären sie Meister geworden“, sagte Trainer Erdal Katik nach dem 3:2 (0:1) beim SV Altengamme. Zuletzt hatte der OSV siebenmal verloren, darunter 2:3 gegen Düneberg, als das Team bis in die Nachspielzeit führte. Ob der vierte Saisonsieg im 23. Spiel rechtzeitig kommt, um den Abstieg zu verhindern, muss bei zwölf Punkten Rückstand stark angezweifelt werden. „Es ist einfach schön für die Mannschaft, nachdem sie wochenlang nur auf den Kopf bekommen hat“, sagte Katik.
In Altengamme half auch der Wind. „Das war extrem. Ich habe in der Halbzeitpause gesagt, dass wir das ausnutzen müssen“, sagte der Coach. Philip Alpen (2.) hatte den ersten Oststeinbeker Patzer bestraft. Mit Rückenwind lief es besser. Youssef Sbou verwandelte einen Freistoß aus rund 18 Metern zum Ausgleich (60.). Aus dem Gewühl heraus traf Makram Ben Ayed (72.) zur Führung, ehe ein Eckball von Eren Eröksüz direkt ins Tor geweht wurde (74.). Nach Altengammes Anschlusstreffer durch Erik Wegner brachten die Gäste den Vorsprung über die Zeit. „Wer weiß, vielleicht schaffen wir jetzt eine Serie“, sagte Katik. „Noch ist alles möglich.“
Dem Ahrensburger TSV fehlt erneut eine komplette Elf
Der Ahrensburger TSV freute sich nach drei Niederlagen über den ersten Punkt seit der Winterpause. „Es ist gut zu sehen, dass man erfolgreich ist, wenn man alles in die Waagschale wirft“, sagte Trainer Peter Grischke nach dem 0:0 bei der HT 16. „Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung, endlich haben wir wieder unsere Prinzipien umgesetzt.“
Die Ahrensburger, die erneut ohne eine komplette Elf auskommen mussten, hatten mehrfach den Siegtreffer auf dem Fuß. Grischke: „Das waren drei Hundertprozenter. Die Torausbeute ist das Einzige, was ich heute bemängeln muss. Dennoch war es ein leistungsgerechtes Unentschieden.“