Ahrensburg. Torgarant verletzt sich bei 2:3-Heimniederlage gegen Bramfelder SV schwer. Der FC Voran Ohe gewinnt deutlich.
Die Partie zwischen dem Ahrensburger TSV und dem Bramfelder SV lief noch nicht mal eine Viertelstunde, als das passierte, was die 2:3 (0:1)-Niederlage und vieles andere später überschattete: Ahrensburgs Stürmer Mihai Bitez, seit Jahren bester Spieler und Torschütze der Landesligafußballer, bekam in einem Kopfballduell einen Stoß von hinten, verlor dadurch das Gleichgewicht und landete hart auf der Schulter. Der 30-Jährige musste unter starken Schmerzen ausgewechselt und ins Krankenhaus gebracht werden. Dort folgte schnell die bittere Diagnose: Schultereckgelenksprengung.
Mihai Bitez muss mindestens sechs Monate pausieren
„Das bedeutet eine Pause von mindestens sechs Monaten. Die Saison ist für Mihai auf jeden Fall zu Ende“, sagte der völlig niedergeschlagene Ligaobmann und Pressewart Jens Gohlke. „Das ist ganz, ganz bitter. Vor allem für ihn persönlich, aber auch für uns als Mannschaft und Verein. Wir sind alle noch unter Schock und Mihai ist am Boden zerstört.“
Bitez soll Anfang dieser Woche operiert werden. In dieser Saison, seiner bislang besten, erzielte der Mittelstürmer bärenstarke 27 Tore in 18 Partien. Damit führt er die Torjägerliste der Staffel an und lag sogar aussichtsreich im Rennen der besten Landesliga-Torschützen ganz Deutschlands.
Ahrensburger trafen erst, als die Partie beim Stand von 0:3 schon fast verloren war
Gegen Bramfeld war die große Lücke im Angriff direkt zu sehen. „Wir haben mehr als doppelt so oft aufs Tor geschossen wie Bramfeld, aber uns fehlte die Effizienz“, sagte Gohlke. Erst als Christian Westphal (25. Minute) und Robin Polzin (50., 76.) die Gäste 3:0 in Führung gebracht und die Partie damit schon fast entschieden hatten, fand auch Ahrensburg den Weg ins Tor. Lars Gödekes Doppelpack (78., 88.) reichte nicht mehr.
Ohe gewinnt Heimspiel auf fremdem Platz
Der FC Voran Ohe feierte einen Traum-Einstand in das Heimspieljahr auf fremdem Platz. Wegen der Beschädigung des Rasens am Amselstieg (wir berichteten) empfing Ohe den VfL Lohbrügge auf dem Kunstrasenplatz der TSV Reinbek – und sorgte allein in der ersten Halbzeit für den 4:0-Sieg. Überragender Mann der entscheidenden Anfangsphase war Spielmacher Tim Schmidt, der das 1:0 durch Oliver Franz (6.) und das 3:0 von Muizz Saqib (18.) vorbereitete sowie das 2:0 mit einem entschlossenen Schuss aus 15 Metern selbst erzielte. Den Endstand besorgte Daniel Walek mit dem Pausenpfiff (45.).
Trainer Wulff: „Herausragende erste Halbzeit“
„Das war eine wirklich herausragende erste Halbzeit“, sagte Trainer Matthias Wulff. „Wir sind mit unglaublich viel Antrieb, Lautstärke und Teamgeist aufs Feld gegangen. Man hat sofort in jedem Zweikampf gemerkt, dass jeder wollte. Wir haben Lohbrügge überrannt.“
Dass nach dem Seitenwechsel nichts mehr passierte, war für manchen Zuschauer ein Wermutstropfen, nicht aber für die Oher selbst. Bis zur Winterpause hatte Wulffs Mannschaft kein einziges Mal die Null gehalten. Nun gelang gegen Lohbrügge schon die zweite Partie ohne Gegentor in Folge. Zwei Wochen zuvor hatte sich Ohe im Nachholspiel 0:0 vom SC Condor getrennt.
„Im vergangenen Jahr haben wir zu oft den offenen Schlagabtausch gesucht“, sagte Wulff. In der Winter-Vorbereitung habe er gezielt daran arbeiten lassen. „Wir haben defensiv jetzt bessere Mittel gefunden.“
Für Oststeinbek wird die Situation immer prekärer
Für den Oststeinbeker SV wird die Luft im Tabellenkeller dünner und dünner. Gegen den direkten Konkurrenten HT 16 gab’s eine 1:2 (0:1)-Niederlage und auch der andere Rivale Klub Kosova (6:1 gegen Sasel II) sammelte Punkte. „Wir sehen natürlich auch die Tabelle. Es wird immer enger für uns“, sagte Trainer Erdal Katik.
Einem Großteil seiner Spieler macht der Coach keinen Vorwurf. „Sie kommen zum Training, kämpfen und machen. Wir haben knapp verloren, weil wir wie immer Geschenke verteilen und unsere klaren Chancen nicht nutzen.“
Coach kritisiert zwei Spieler
Zwei Oststeinbekern drohen allerdings Konsequenzen. Offensivkraft Edison Sa Borges Dju und Torwart Shahin Ahmadi seien seit Wochen kaum einmal zum Training erschienen, sagte Katik. „Das ist kein Landesliga-Niveau.“ Eine Suspendierung des Duos liege im Bereich des Möglichen.
Ahmadi, langjähriger Keeper beim OSV, hatte seinen Stammplatz unter Katik verloren. Gegen die HT 16 patzte aber auch dessen Nachfolger. Nach einem Eckball senkte sich ein Kopfball-Aufsetzer von Gökhan Iscan über Torben Grether hinweg zur Gästeführung ins Netz (19.). Nach dem Seitenwechsel erhöhte Dieter Forkert (68.). Der Anschlusstreffer von Eren Eröksüz (90.) kam zu spät.
Oststeinbek hat es mit dem 1:3 gegen Lohbrügge und der Niederlage gegen HT 16 verpasst, eine Serie einzuleiten. Das muss nun gegen in der Tabelle deutlich besser postierte Teams passieren, den schwerer könnte das Programm in den nächsten Wochen gar nicht sein. Die nächsten Gegner heißen Rahlstedter SC (4. Platz), Düneberger SV (2.), Altengamme (5.), Voran Ohe (6.), ETSV Hamburg (1.) und Ahrensburger TSV (3.). Katik: „Es hilft ja nichts. Egal, wo die Gegner stehen, wir brauchen Punkte.“