Ahrensburg. Ahrensburger festigen Tabellenführung in der Verbandsliga. In Hamberge gerät Fußball zur Nebensache.

Am Saisonende möchte Aydin Taneli seinen ersten Aufstieg als Trainer feiern. Auf dem Weg dahin haben die Verbandsligafußballer des SSC Hagen Ahrensburg ihrem Coach schon mal den höchsten Sieg seiner bisherigen Laufbahn beschert. Mit 9:0 (4:0) schoss der Tabellenführer der Süd-Staffel den Abstiegskandidaten SSV Güster ab.

Eine knappe halbe Stunde hielt Güster dem Druck Stand

Fast eine halbe Stunde lang hielten die defensiven Gäste ihren Kasten sauber. Dann löste Georgi Georgiev mit seinem Führungstor in der 29. Minute den Ketchup-Flaschen-Effekt aus: Auf den ersten Spritzer folgte ein ganzer Schwall. Kevin Schmidt (30.) und Jakob Bier (34., 45.) sorgten noch vor der Pause für die Entscheidung. Im zweiten Durchgang legten Finn Techen (68., 89.), Brian Techen (69.), Colin von Appen (75./Eigentor) und Mohammed Tebina (83.) nach.

Ahrensburger wahrten Zwei-Punkte-Vorsprung auf Verfolger Tangstedt

„Unsere Maschine rollte. Das hat meine Mannschaft super gemacht“, schwärmte Taneli nach dem Kantersieg, durch den die Ahrensburger den Zwei-Punkte-Vorsprung auf Verfolger WSV Tangstedt (3:1 beim SV Todesfelde II) wahrten und sich beim Torverhältnis weiter absicherten. „Das war auch die Belohnung für die letzten Wochen“, sagte der Trainer, dessen Team seit dem Jahreswechsel alle fünf Spiele gewonnen hat. Diese Serie soll am kommenden Freitag bei Absteiger Borussia Möhnsen ausgebaut werden. Doch die Aufgabe ist nicht so einfach, wie sie auf den ersten Blick wirken mag. Von seinen letzten drei Heimspielen verlor das Kellerkind nur eine Partie, trotzte unter anderem Tangstedt ein 1:1 ab. Taneli: „Wir dürfen den Gegner nicht unterschätzen, müssen wieder unsere Dynamik und Klarheit reinbringen.“

Der SSC tat auch Pölitz und Hoisdorf einen Gefallen

Mit dem Erfolg taten die Ahrensburger auch den Stormarner Clubs aus der unteren Tabellenhälfte einen großen Gefallen. So kam der SSV Pölitz ohne selbst im Einsatz zu sein dem Klassenerhalt wieder einen Schritt näher. Der TuS Hoisdorf nutzte die Gelegenheit, sogar auf Rang sieben zu springen – mit einem überraschenden Torfestival im Kreisduell mit dem TSV Bargteheide. Das 6:0 (2:0) war der höchste Hoisdorfer Sieg seit Jahren.

Maurice Witte (22.), Can Ince (35.) und Fabian Koch (57.) schossen eine 3:0-Führung heraus, ehe sich Bargteheides Lirim Dervishi (65.) eine Rote Karte einhandelte und damit praktisch für die Entscheidung sorgte. Die Überzahl nutzte Hoisdorf für weitere Tore durch Koch (73.), Ince (75.) und Niklas Broszio (79.).

Bargteheide lässt Saison austrudeln

Während Hoisdorf alle Kräfte für den Abstiegskampf mobilisiert, lassen die Bargteheider ihre Saison schon austrudeln. Nachdem die Mannschaft von Kevin Bothstede lange oben mitspielte, holte sie aus den letzten vier Partien nur einen Zähler und rutschte auf Rang fünf. Dahinter folgte die SG Elmenhorst/Tremsbüttel, die sich 1:1 (0:1) vom SC Rönnau trennte. Das 0:1 durch Mats Hamann (27.) egalisierte Stefan Timm (60).

Spieler des SV Hamberge bei Arbeitsunfall schwer verletzt

In der Verbandsliga Süd-Ost geriet der Fußball an diesem Spieltag zur Nebensache. Der SV Hamberge sagte sein Heimspiel gegen den TSV Lensahn kurzfristig ab, nachdem ein Spieler der Hamberger am Tag vor der geplanten Partie bei einem Arbeitsunfall in Bad Oldesloe so schwer verletzt wurde, dass er zeitweise in Lebensgefahr schwebte. Er wurde per Rettungshubschrauber in ein Hamburger Krankenhaus geflogen und dort stundenlang operiert. Mittlerweile habe sich sein Zustand stabilisiert, berichtete Trainer Roland Giering. Der junge Mann sei ansprechbar und könne nun auf eine Normalstation verlegt werden.

Der SV Hamberge steht unter Schock – schon wieder. Im vergangenen Sommer war der Spieler Tim Braun nach einem Vorbereitungsturnier im Alter von 27 Jahren verstorben.

Trainer Giering sagt Partie ohne Rücksprache mit der Mannschaft ab

Auch vor diesem Hintergrund habe er die Partie ohne Rücksprache mit der Mannschaft abgesagt, sagte Giering und führte aus: „Gegen 22 Uhr habe ich beim Staffelleiter und beim TSV Lensahn um die Verlegung gebeten. Zu diesem Zeitpunkt war für uns nicht abzusehen, ob unser Spieler die Nacht überlebt. Mit dieser Ungewissheit wollten wir nicht ins Spiel gehen. So wichtig ist der Fußball nicht. Die Lensahner hatten einen Bus für Fans und Sponsoren gemietet und haben der Verlegung trotzdem sofort zugestimmt.“ Die Begegnung wird am Mittwoch, 18. Mai, nachgeholt.

Tabelle Verbandsliga Süd: 1. SSC Hagen Ahrensburg 17 Spiele/51:14 Tore/40 Punkte, 2. WSV Tangstedt 17/38:16/38... 5. TSV Bargteheide 19/37:35/27, 6. SG Elmenhorst/Tremsbüttel 15/25:19/25, 7. TuS Hoisdorf 18/32:33/18, 8. Leezener SC 17/24:31/18, 9. SSV Pölitz 16/18:35/18, 10. SSV Güster 17/28:61/13...

Verbandsliga Süd-Ost: 1. Phönix Lübeck II 18/83:24/49... 7. SV Hamberge 17/28:33/19, 8. TSV Neustadt 18/26:42/15, 9. TSV Lensahn 16/19:37/15, 10. TSV Gremersdorf 18/24:47...