Ahrensburg. Stadtverwaltung wird Diskussionsveranstaltung zur S-Bahnlinie 4 und Hinterlandanbindung der Fehmarnbelt-Querung organisieren.

Die Ahrensburger Stadtverwaltung wird eine Diskussionsveranstaltung zur geplanten S-Bahnlinie 4 und Hinterlandanbindung der Fehmarnbelt-Querung organisieren. Das hat Bürgermeister Michael Sarach in der Stadtverordnetenversammlung angekündigt. Die Verwaltung kommt damit einer Forderung der Interessengemeinschaft (IG) Tunneltal nach. „Wir brauchen vor noch Beginn des Planfeststellungsverfahrens im Sommer Klarheit über die Konsequenzen und die Frage, welche Alternativtrassen für den Güterverkehr geprüft wurden“, sagt IG-Sprecherin Svenja Furken.

Ahrensburg plant Bürgerdialog zur Gütertrasse mit Günther und Tschentscher

Die Bahn möchte für die S 4 von Hamburg nach Bad Oldesloe zwischen Hasselbrook und Ahrensburg zwei zusätzliche Gleise entlang der Bestandsstrecke verlegen. Die vorhandenen Schienen sollen anschließend vor allem für den Güterverkehr genutzt werden. Gutachter rechnen damit, dass künftig täglich bis zu 120 Güterzüge mit mehr als 800 Metern Länge durch die Schlossstadt rollen.

Die IG Tunneltal befürchtet durch Arbeiten im Naturschutzgebiet Tunneltal fatale Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt und für die archäologisch wertvollen steinzeitlichen Ausgrabungsstätten in dem Areal. Außerdem möchte Ahrensburg den von der Bahn beabsichtigten Bau sechs Meter hoher Lärmschutzwände entlang der Gleise verhindern. Diese würden historische Sichtachsen im Stadtzentrum zerstören.

Zu der Veranstaltung sollen auch Bahn-Vertreter und Archäologen kommen

Zu dem Bürgerdialog sollen nach Möglichkeit neben Vertretern der Deutschen Bahn, unabhängigen Experten, Archäologen und Initiativen auch hochrangige Politiker kommen. Ganz oben auf der Wunschliste stehen Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU). Beide haben eine Teilnahme laut Furken zumindest nicht ausgeschlossen.

Sarach sagt: „Wir sind gern bereit, eine derartige Veranstaltung zu organisieren, allerdings gebe ich zu bedenken, dass es fraglich ist, ob die genannten hochrangigen Persönlichkeiten zeitnah für ein solches Format zur Verfügung stehen.“ Furken zeigt sich mit dieser Zusage zufrieden. Sie appelliert: „Wir sollten die Zeit jetzt dringend nutzen.“ Habe das Planfeststellungsverfahren begonnen, gebe es nur noch eine Einspruchsfrist von vier Wochen.