Ahrensburg. Christian Schubbert verliert Rennen um Ahrensburger Bürgermeisteramt. Was er zum Ergebnis sagt und für wen er in der Stichwahl stimmt.

Gestern noch Ahrensburger Bürgermeisterkandidat, der hoffnungsfroh dem Wahlergebnis entgegenblickte, heute die harte Landung auf dem Boden der Tatsachen. Der Stadtverordnete Christian Schubbert (Grüne) ist als Erster aus dem Rennen ums Bürgermeisteramt ausgeschieden. Für seine Konkurrenten Eckart Boege (SPD) und Thomas Schreitmüller (unterstützt von der CDU) geht es in die Stichwahl.

Vom Wahlkampf bleibt auch viel Positives

Wahlkampf hat ihn beflügelt: Christian Schubbert vor dem Stand der Grünen auf dem Rondeel im Gespräch mit der schleswig-holsteinischen Finanzministerin Monika Heinold.
Wahlkampf hat ihn beflügelt: Christian Schubbert vor dem Stand der Grünen auf dem Rondeel im Gespräch mit der schleswig-holsteinischen Finanzministerin Monika Heinold. © Unbekannt | Elvira Nickmann

Am Morgen nach der Wahl sagt Schubbert: „Das Ergebnis ist, wie es ist, das kann man auch nicht schönreden.“ Eine Wahl heiße nun mal, ein Angebot zu machen. 4730 Bürger hätten Schubbert gern als Bürgermeister gesehen, das entspricht 23,1 Prozent der gültigen Stimmen. In der Bundestagswahl entschieden sich bei der Erststimme 4962 (23,3 %) Ahrensburger für die Grünen, bei der Zweitstimme waren es 5096 (23,9 %). Zum prozentualen Anteil sagt Schubbert: „Das ist alles etwa in einem Bereich. Wer die Grünen gewählt hat, hat das meist mit allen drei Stimmen getan.“ Er habe sich nicht vom Bundestrend abheben können. Vielleicht hätten ihn viele Wähler nicht als Person, sondern als Grünen gesehen. „Doch es geht nicht ums Etikett, sondern um Sachthemen.“

Doch das Ergebnis sei nicht alles. Er sei dankbar für die intensive Zeit des Wahlkampfs, „die mich selbst jeden Tag neu motiviert hat“, sagt Schubbert. „Getragen von einem hoch motivierten und wachsenden Team haben wir an 6500 Haustüren geklingelt, Social Media verstärkt bespielt, ich habe fast täglich Gespräche geführt und viele interessante Menschen kennengelernt.“ Was bleibe, sei die Motivation im Team und viele positive Rückmeldungen.

Ortsverein wartet Kontaktaufnahme ab

Sein Dank gelte „allen, die mit mir mitgefiebert oder mich auf die eine oder andere Art unterstützt haben, und den Wählerinnen und Wählern für mehr als 4700 Stimmen“. Er habe für seine Heimatstadt viel von der Verwaltungsspitze aus bewegen wollen. „Vor allem wollte ich Bürgerinnen und Bürger, Verwaltung und Politik wieder dichter zusammenführen.“ Eine Aufgabe, die nun ein anderer übernehmen muss.

Horst Marzi ist Sprecher des Grünen-Ortsverbands. Eine Wahlempfehlung für einen der beiden verbliebenen Kandidaten mag er zum jetzigen Zeitpunkt nicht aussprechen. Marzi sagt: „Ich denke, wenn sie an Stimmenunterstützung interessiert sind, kommen sie auf uns zu.“ Da die Ahrensburger Grünen ihren Kandidaten natürlich am besten fänden, müssten sie erst einmal abwägen, „ob wir eine Empfehlung für jemanden abgeben, der nicht 100-prozentig unseren Erwartungen entspricht“.

Nach der Wahl ist vor der (Stich-)Wahl

Das weitere Vorgehen und darüber, ob es dazu eine Mitgliederbefragung geben solle, werde im Vorstand diskutiert. Marzi betont, dass sich die Partei trotzdem über ihr bestes bei einer Bundestagswahl erzieltes Ergebnis freuen könne. In Ahrensburg hätten die Grünen sogar mehr Stimmen als die CDU erzielt.

Schubbert hat sich bereits für einen Kandidaten bei der Stichwahl entschieden. Boege werde als Bürgermeister eine Wertschätzung gegenüber Verwaltung und Politik aufbringen und sehe Klimaschutz als wichtiges Thema. Er habe immer sehr besonnen und auf die Menschen abgestellt reagiert und nie über sie hergezogen. Schubbert sagt: „Daher werde ich Eckart Boege wählen.“