Ahrensburg. Stattdessen sollen fest eingebaute Anlagen nachgerüstet werden. Antrag der Grünen wurde vom Bildungsausschuss beschlossen.

Es ist eine wichtige Maßnahme in Zeiten der Corona-Pandemie: der Einbau fest installierter Belüftungsanlagen mit Luftfiltern in Schulen. Der Ahrensburger Bildungsausschuss hat dies nun auf seiner jüngsten Sitzung beschlossen und folgte damit einem Antrag der Fraktion der Grünen. Er sieht vor, dass bei allen künftigen Schulneubauten fest installierte Lüftungsanlagen in allen Unterrichtsräumen, Lehrerzimmern und Verwaltungsräumen eingebaut werden.

Bei Sanierungen von bestehenden Schulgebäuden soll geprüft werden, ob der Einbau noch möglich ist. Für die vier Ahrensburger Grundschulen gilt das schon jetzt. Wenn ja, soll dafür von der Stadtverwaltung ein Zeit- und Kostenplan erstellt werden. Bedeutsam und praktisch am wirksamsten ist der Beschluss vor allem für den Anbau der Grundschule Am Aalfang, den Neubau der Grundschule Am Hagen, Sanierung und Neubau des Schulzentrums Am Heimgarten und die Sanierung der Stormarnschule. Die Projekte sind allesamt geplant und teilweise schon beschlossen.

Das Land steuert Geld für Anlagen bei

Die Grünen begründeten ihren Antrag damit, dass feste Belüftungsanlagen mit Luftfiltern „die nachhaltigste und mittelfristig wirtschaftlichste Methode“ seien, die Schulen auszustatten. Diese würden auch vom Land Schleswig-Holstein finanziell gefördert. Hintergrund des Antrags ist die anhaltende Corona-Pandemie mit steigenden Ansteckungszahlen. Anlagen für frische und saubere Luft in Schulen gelten als Mittel, das Gesundheitsrisiko für die größtenteils noch nicht gegen das Virus geimpften Schüler gering zu halten und den Unterricht zu gewährleisten.

Aus diesem Grund hatte die SPD im Ausschuss den Antrag gestellt, mobile Luftreinigungsgeräte für alle Klassen- und Gruppenräume aller Ahrensburger Schulen anzuschaffen. „Dies ist eine sinnvolle Ergänzung der anderen Schutzmaßnahmen, die es jetzt bereits gibt“, sagte dazu der SPD-Fraktionsvorsitzende Jochen Proske. „Wir sind es den Kindern schuldig, für dauerhaften Unterricht auch in Pandemiezeiten zu sorgen.“

Dagegen wandte der Stadtverordnete Christian Schmidt von den Grünen ein, dass die SPD keine technischen Details zu den mobilen Geräten nennen könne, deren Wirksamkeit fraglich sei, solche Apparate derzeit auch kaum am Markt verfügbar seien. „Zudem wird es die von der SPD zur Finanzierung der Geräte vorgesehenen Zusatzeinnahmen bei der Gewerbesteuer nicht geben“, sagte Schmidt.

Politiker votieren im Ausschuss einheitlich

Ahrensburgs Fachdienstleiter für Schulen, Robert Tessmer, bestätigte, dass die Stadt nicht mit solchen Steuermehreinnahmen rechne. Er sagte zudem, dass die Ahrensburger Schulleitungen allesamt gegen den Einsatz von mobilen Geräte seien. Das war auch in der Vergangenheit der Fall. „Sie setzen auf Mittel wie Corona-Tests, das Tragen von Schutzmasken und ein anderweitiges Lüften der Schulräume“, so Tessmer.

Dies bekräftigte vor dem Bildungsausschuss der Schulleiter des Eric-Kandel-Gymnasiums, Gerd Burmeister. „Wir wollen das Beste für unsere Schüler. Aber bei mobilen Luftreinigungsgeräten ist der Aufwand, sie zu betreiben, und auch die Lärmbelästigung in den Räumen einfach zu groß“, sagte er. So müsste Platz in den Räumen für die Geräte sein und Personal bereitstehen, das die Geräte in jedem Schulraum jeden Tag bereits eine Stunde vor Unterrichtsbeginn einschalte. „Dies sind auch die Bedenken der Abteilung für Gebäudewirtschaft der Stadtverwaltung. Ihr schließen wir uns an“, so der Schulleiter.

Die SPD zog schließlich ihren Antrag für mobile Luftreinigungsgeräte zurück. Sie stimmte mit den übrigen Fraktionen für den Grünen-Antrag zu fest installierten Lüftungsanlagen mit Filtern, der damit einstimmig angenommen wurde.