Ahrensburg. Programm wird nach Unterbrechung fortgesetzt. Ahrensburger Kulturzentrum will Angebot trotz Corona-Krise aufrechterhalten.

Marstall-Chef Armin Diedrichsen hat die Nase voll von dem Hin und Her bei der Planung des Kulturprogramms. Manches wird abgesagt, anderes verschoben, neue Termine vereinbart und dann geht das Ganze wieder von vorne los. Aufgrund der aktuellen Pandemielage hatte der Trägerverein Kulturzentrum Marstall am Schloss kurzfristig den Beschluss gefasst, im Januar nicht zu spielen.

Ob gesungen werden darf, bleibt abzuwarten

Doch ab Februar soll das Programm wie geplant fortgesetzt werden. Ausnahme: „Den TanzTreff für Frauen setzen wir noch mal aus.“ Und bei dem für Sonntag, 27. Februar, im Hinblick auf eine mögliche Infektionsgefahr risikoreichsten Programm „Chor to go“, bei dem Jan-Christof Scheibe das Publikum zum Singen animiert, werde der Künstler „sehr kurzfristig“ entscheiden, ob es umgesetzt werden könne. „Das Ziel bleibt aber, es durchzuführen“, betont der Marstall-Chef. „Wir warten ab, denn es wäre sehr schade, wenn es nicht geht.“

Die Entscheidung, wieder zu spielen, begründet Diedrichsen so: „Hinter dieser Haltung steckt die komplizierte Überlegung, dass wir dem Zustand der allgemeinen Verwirrung begegnen wollen.“ Mit einer klaren Aussage: „Alles, was wir ankündigen, findet auch so statt, für die Sicherheit ist garantiert.“ Er wolle nicht mit dem permanenten Zustand der Verunsicherung leben, „denn damit kann es für die Künstler nicht dauerhaft so weitergehen“.

Da sein für alle, die Voraussetzung erfüllen

Einen Ausweg aus dieser Situation sieht Diedrichsen darin, „dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen und dass wir diese Krankheit nur überwinden, indem sie endemisch wird“. Wer sich nicht impfen lasse, müsse das Risiko in Kauf nehmen, schwer zu erkranken. „Das ist der Zustand, worauf das hinsteuert, das wird aber noch dauern“, lautet seine Einschätzung. „Aber deswegen sind wir trotzdem da für alle, die die Voraussetzungen erfüllen und sich an die Regeln halten.“ Und die lauten für Veranstaltungen im Marstall aktuell 2G.

Es ist ein Angebot, nicht mehr und nicht weniger. „Wenn die Mehrheit sagt, lass uns abwarten und zu Hause auf dem Sofa bleiben, dann ist das eben so.“ Es sei jedoch Konsens in der Vereinsspitze, dass es sich Politik nicht mehr leisten könne, alle Kulturveranstaltungen zu untersagen. Und die Veranstaltungsstätten auch nicht – zumindest nicht auf lange Sicht. Diedrichsen ist sich bewusst, dass „man nicht ewig an der unteren wirtschaftlichen Grenze operieren kann“. Doch noch hält der Verein durch.

Verein in vergleichbar komfortabler Lage

Die beiden Hauptdarsteller von „Romeo und Julia“ proben in Pandemiezeiten auch schon mal unter freiem Himmel.
Die beiden Hauptdarsteller von „Romeo und Julia“ proben in Pandemiezeiten auch schon mal unter freiem Himmel. © Junges Theater Marstall | Unbekannt

„Wir sind auch aufgrund des städtischen Zuschusses und weil uns das Gebäude zur Verfügung gestellt wird, in der Lage, das Programm zu veranstalten.“ Bis Sommer sei das kein Problem – doch was dann kommt, kann niemand mit Sicherheit vorhersagen. Bis auf eine Veranstaltung sollen alle Januar-Termine nachgeholt werden: Der Auftritt des Oldie-Kabaretts wurde auf Sonntag, 27. März, verlegt, das Konzert von Jens Kommnick mit der Band Iontach auf den 16. Oktober, Axel Zwingenberger spielt am 30. Oktober und Kabarettist Jürgen Becker ist am 5. Februar 2023 zu Gast.

Für Caroline Dibbern, die unter dem Dach des Kulturzentrums zwei Jugendtheatergruppen leitet, ist die Entscheidung der Verantwortlichen für eine Fortsetzung des Programms ein Schritt in die richtige Richtung. Denn das Junge Theater zieht es mit Macht wieder auf die Bühne: Von März bis Mai sind drei Inszenierungen und geplant.

Das Junge Theater drängt auf die Bühne

Dibbern weiß, wie wichtig die Auftritte für die Gruppen sind. Denn in der Pandemie bleibt den Kindern und Jugendlichen kaum Raum für die eigene kreative Entfaltung. Bezüglich der weiteren Entwicklung „bin ich immer für das Prinzip Hoffnung, gerade für Kinder und Jugendliche muss ich mir das Beste erhoffen“, sagt Dibbern. Derzeit laufen die Proben. Diedrichsen: „Zurzeit operieren wir so, dass sich von den internen Gruppen nur die Kinder und Jugendlichen treffen, denn für sie ist es besonders wichtig.“

In „Bärchenmärchen“ sucht eine Prinzessin nach ihren verschwundenen Eisbären.
In „Bärchenmärchen“ sucht eine Prinzessin nach ihren verschwundenen Eisbären. © Unbekannt | Junges Theater Marstall

Am Freitag, 18. März (19 Uhr), steht die Premiere der Kriminalkomödie „Der Wahnsinn“ an. Darin will die ehrgeizige Regieanwärterin Maria mit ihrem selbst geschriebenen Stück einen begehrten Theaterpreis gewinnen. Doch leider läuft bei den Proben alles ganz anders als geplant. Als das Chaos so richtig schön in Fahrt ist, versucht Maria alles, um die Kontrolle zurückzubekommen. Weitere Aufführungen sind am Sonnabend, 19. März (18 Uhr), und Sonntag, 20. März (15 und 18 Uhr), geplant. Der Eintritt für Kinder beträgt 10 Euro, Erwachsene zahlen 14 Euro. Karten im Vorverkauf gibt es in der Buchhandlung Stojan in der Hagener Allee 3a.

„Romeo und Julia“: Klassiker mal anders

Die Kindergruppe des Jungen Theaters bringt am Sonnabend, 23. April (15 Uhr), das „Bärenmärchen“ auf die Bühne, in dem das Rätsel um die verschwundenen kleinen Eisbären von Prinzessin Josefine gelöst werden muss.

Als Letztes steht der Klassiker „Romeo und Julia“ auf dem Programm. Shakespeare hätte sich wohl kaum träumen lassen, dass seine Geschichte einen anderen Verlauf nehmen könnte. Doch das Ensemble hat sich in eine völlig unerwartete, überraschende Wendung verliebt. Premiere ist am Freitag, 20. Mai (19 Uhr), weitere Vorstellungen am Sonnabend, 21. Mai (18 Uhr), und Sonntag, 22. Mai (15 und 18 Uhr).

Alle Infos zum Programm, Eintrittspreisen und Kartenvorverkauf sind auf www.marstall-ahrensburg.de zu finden.