Reinbek. Im Reinbeker Krankenhaus waren Mitte Dezember 21 Patienten und 34 Mitarbeiter positiv getestet worden. Personal wird jetzt geimpft.

33 Corona-Patienten werden aktuell im Reinbeker Krankenhaus St.-Adolf-Stift versorgt. Vier von ihnen gehören zu jenen Patienten, die beim Corona-Ausbruch am 14. Dezember in der Klinik infiziert worden waren. In der Klinik waren insgesamt 21 Patienten und 34 Mitarbeiter positiv getestet worden, die Lage ist mittlerweile unter Kontrolle.

Seit dem 22. Dezember sind die Infektionszahlen nicht mehr gestiegen. Elf Patienten des Ausbruchs konnten entlassen werden. „Leider sind mittlerweile die beiden zuerst positiv getesteten Patienten sowie vier Kontaktpatienten mit Covid verstorben“, bedauert Kliniksprecherin Andrea Schulz-Colberg. Alle Sechs seien in einem hohen Alter gewesen und hätten schwere Grunderkrankungen gehabt.

Schärfere Teststrategie nach Corona-Ausbruch mit sechs Toten

Wie es zu dem Ausbruch gekommen sei, lasse sich nicht mehr restlos klären. Bereits zuvor gab es wöchentliche Tests, Hygienemaßnahmen und Schutzkleidung. Die Teststrategie ist nach dem Ausbruch noch verschärft worden.

Mitarbeitende mit direktem Kontakt zu Corona-Patienten machen täglich bei Dienstantritt einen Schnelltest, zweimal wöchentlich einen PCR-Test, andere Mitarbeiter mit Patientenkontakt machen zweimal wöchentlich Schnelltests und einmal wöchentlich einen PCR-Test. Aber auch alle Mitarbeiter ohne Patientenkontakt sollen sich einmal pro Woche einem Schnelltest unterziehen. Bei Symptomen ist jederzeit ein weiterer PCR-Test möglich. „So werden Infizierte erkannt, bevor sie das Virus im Haus verbreiten können“, sagt Schulz-Colberg. Die Patienten würden ohnehin getestet.

412 Ärzte und Pfleger sind bereits geimpft

Zudem hat das St.-Adolf-Stift wegen der hohen Inzidenzzahlen im Kreis Stormarn als eine der ersten Kliniken landesweit einen Teil des seit Ende Dezember bereitstehenden Impfstoffes von Biontech erhalten, um Mitarbeiter mit besonderem Ansteckungsrisiko in Eigenregie zu impfen. Mittlerweile wurden 412 Ärzte und Pflegekräfte, die auf der Intensivstation und auf Covid-Stationen arbeiten, geimpft. Die Bereitschaft dazu lag bei den mehr als 1000 Krankenhausmitarbeitern im Dezember bei rund 80 Prozent.

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„Die Lage ist für die Kollegen körperlich und psychisch sehr belastend“, erklärt die Sprecherin. „Ärzte und Pflegekräfte setzen sich täglich einem hohen Risiko aus. Nur dank ihres Engagements können wir die Versorgung von Covid-, aber auch Notfallpatienten in der Region aufrechterhalten.“

Deutlich mehr Corona-Patienten und Tote in zweiter Welle

33 Patienten werden jetzt auf Isolierstationen versorgt, drei werden derzeit auf der Intensivstation beatmet. Insgesamt wurden seit Oktober 175 Corona-Patienten im St.-Adolf-Stift behandelt (während der ersten Welle waren es nur 36 Patienten). 30 von ihnen sind an oder mit Covid verstorben (zuvor 8). Meist Betagte mit Begleiterkrankungen, ein Teil hatte eine intensivmedizinische Behandlung abgelehnt.