Ahrensburg. Rund 1600 ehrenamtliche Helfer sind für die Landtagswahl kreisweit im Einsatz. CDU will ihre drei Direktmandate verteidigen.

Rund 198.000 Stormarner können an diesem Sonntag mit über die Zusammensetzung des neuen Landtags abstimmen. Während die Zahl der Wahlberechtigten landesweit um 8400 auf 2,317 Millionen gesunken ist, ist sie im Kreis zwischen Reinbek im Südwesten und Reinfeld im Nordosten sogar leicht gestiegen. Alle Deutschen mit Wohnsitz in Schleswig-Holstein, die das 16. Lebensjahr vollendet haben, dürfen ihre Stimme abgeben.

In den 35 Wahlkreisen treten knapp 300 Bewerberinnen und Bewerber direkt an. Auf den Landeslisten der 16 zugelassenen Parteien stehen 340 Kandidaten. Der Landtag hat regulär 69 Sitze. Durch Überhang- und Ausgleichsmandate sind es aktuell 73 Abgeordnete in Kiel. Von 2009 bis 2012 waren es sogar mal 95.

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Die Beteiligung war vor fünf Jahren von 60,2 auf 64,2 Prozent gestiegen. Landeswahlleiter Tilo von Riegen appelliert daran, diesen Trend fortzusetzen. „Setzen Sie ein starkes Zeichen für die Demokratie und gehen Sie am Sonntag zur Wahl“, sagt er. Mehr als 22.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer seien im Einsatz. Erstmals sollen bereits am Abend die Ergebnisse für sämtliche Ämter und Gemeinden auf Wahlbezirksebene veröffentlicht werden.

Der Stimmzettel für den Wahlkreis Stormarn-Mitte (WK 29)
Der Stimmzettel für den Wahlkreis Stormarn-Mitte (WK 29) © Kreis Stormarn | Kreis Stormarn


Wie setzen sich die drei Stormarner Wahlkreise zusammen
? Zum Wahlkreis Stormarn-Nord (WK 28) gehören die Städte Bad Oldesloe, Bargteheide und Reinfeld sowie die Orte in den Ämtern Bad Oldesloe-Land (Grabau, Lasbek, Meddewade, Neritz, Pölitz, Rethwisch, Rümpel, Steinburg, Travenbrück), Bargteheide-Land (Bargfeld-Stegen, Delingsdorf, Elmenhorst, Hammoor, Jersbek, Nienwohld, Todendorf, Tremsbüttel) und Nordstormarn (Badendorf, Barnitz, Feldhorst, Hamberge, Heidekamp, Heilshoop, Klein Wesenberg, Mönkhagen, Rehhorst, Wesenberg, Westerau, Zarpen). Dort leben rund 69.500 Wahlberechtigte. Claus Christian Claussen (CDU), der 2017 die meisten Stimmen bekam, tritt gegen Mehmet Dalkilinc (SPD), Nils Bollenbach (Grüne), Anita Klahn (FDP), Karl-Heinz Lenz (AfD), Hendrik Holtz (Linke) und Thomas Völcker (Die Basis) an.

Zum Wahlkreis Stormarn-Mitte (WK 29) gehören Ahrensburg, Ammersbek und Großhansdorf sowie die Orte im Amt Siek (Braak, Brunsbek, Hoisdorf, Siek, Stapelfeld) und im Amt Trittau (Grande, Grönwohld, Großensee, Hamfelde, Hohenfelde, Köthel, Lütjensee, Rausdorf, Trittau, Witzhave). Etwa 65.500 Menschen dürfen abstimmen. Das Direktmandat gewann Tobias Koch (CDU) seit 2005 viermal in Folge. Jetzt treten Thies Grothe (SPD), Sabine Rautenberg (Grüne), Bernd Buchholz (FDP), Karen Obermüller (AfD), Ali Haydar Mercan (Linke) und Thomas Kempe (Die Basis) gegen ihn an.

Den Wahlkreis Stormarn-Süd (WK 30) bilden Barsbüttel, Glinde, Oststeinbek, Reinbek und Wentorf (Herzogtum Lauenburg) mit zusammen rund 63.000 Wahlberechtigten. Lukas Kilian (CDU) will sein 2017 errungenes Direktmandat gegen Martin Habersaat (SPD), Katharina Bartsch (Grüne), Volker Dahms (FDP), Thies Wilkening (Linke) und Annette Walther (AfD) verteidigen.

Die Gemeinde Tangstedt gehört zum Wahlkreis Norderstedt (27).


Wie viele Stormarner haben ihre Stimme schon per Briefwahl abgegeben
? Die genaue Zahl liegt der Kreiswahlleitung noch nicht vor. Allerdings zeigen die Rückmeldungen aus den Kommunen, dass der Trend zur Briefwahl anhält. Die Quote dürfte mit 20 bis 30 Prozent auf dem Niveau der Bundestagswahl liegen. Das sind schätzungsweise zwischen 25.000 und 40.000 Briefwähler.


Wer darf sich an der Wahl beteiligen
? Alle deutschen Staatsangehörigen, die am Sonntag mindestens 16 Jahre alt sind und seit mindestens sechs Wochen in Schleswig-Holstein wohnen, dürfen ihre Stimme abgeben. Man muss im Wählerverzeichnis eingetragen sein oder einen Wahlschein besitzen. Im Unterschied zur Kommunalwahl sind EU-Bürger nicht stimmberechtigt.


Wann und wo können die Ergebnisse verfolgt werden
? Mit ersten Resultaten rechnet der Kreis gegen 18.30 Uhr. In Echtzeit erscheinen die Zahlen auf der Homepage www.kreis-stormarn.de. Das Kreishaus in Bad Oldesloe wird nicht geöffnet. Überregionale Zahlen gibt es auf www.
landtagswahl-sh.de.


Wie viele Wahllokale mit wie vielen Helfern gibt es in Stormarn
? In 232 Wahllokalen (darunter 41 für Briefwahl) kümmern sich rund 1600 ehrenamtliche Helfer um den reibungslosen Ablauf. Hinzu kommen Dutzende Verwaltungsmitarbeiter in den Rathäusern und Ämtern.


Wie groß ist das Team in der Kreisverwaltung
? Neben Landrat Henning Görtz als Kreiswahlleiter arbeiten sechs weitere Beschäftigte. Sie nehmen die Zahlen der 55 Stormarner Kommunen sowohl per spezieller Wahlsoftware als auch telefonisch entgegen.


Meine Benachrichtigung ist unauffindbar. Darf ich trotzdem wählen
? Ja. Wer im Wählerverzeichnis eingetragen ist, kann im Wahllokal auch seinen Personalausweis vorzeigen.

Ich erkranke und komme nicht ins Wahllokal. Was kann ich tun? Bei plötzlicher Erkrankung können Wahlberechtigte am Sonntag bis 15 Uhr bei ihrer Stadt-, Gemeinde- oder Amtsverwaltung Briefwahl beantragen. Sie können den unterschriebenen Briefwahlantrag von einer Hilfsperson dort abgeben lassen und sollten ankreuzen, dass die Unterlagen abgeholt werden. Dann werden die Briefwahlunterlagen ausgehändigt. Die Wahlberechtigten haben dafür zu sorgen, dass ihr Brief bis 18 Uhr dem für die Briefwahl zuständigen Wahllokal vorliegt.


Wie hat sich die Wahlbeteiligung im Kreis Stormarn entwickelt
? In Stormarn gaben bei den jüngsten Landtagswahlen immer etwas mehr Menschen ihre Stimme ab als im Landesdurchschnitt. 2017 lag die Beteiligung kreisweit bei 65,7 Prozent (Schleswig-Holstein 64,2), 2012 waren es 61,0 Prozent (60,2) und 2009 waren es 76,8 Prozent (73,6). Vor fünf Jahren verzeichnete der Wahlkreis Stormarn-Mitte mit 68,3 Prozent den höchsten Wert, gefolgt von Stormarn Nord mit 66,4 und Stormarn-Süd mit 61,9. Da diesmal auf Ämterebene Briefwahlbezirke gebildet wurden (mit Ausnahme vom Amt Trittau), wird die ausgewiesene Wahlbeteiligung der betroffenen Gemeinden von der tatsächlichen Wahlbeteiligung abweichen.