Ahrensburg. Ahrensburg plant Sanierung und Umbau der Straße Hagenau. Für geparkte Autos ist künftig kaum noch Platz.

Weniger Parkflächen, dafür mehr Platz für die Müllabfuhr: Die Stadt Ahrensburg lässt die Straße Hagenau für etwa 855.000 Euro sanieren und ausbauen. Das haben die Politiker im Bau- und Planungsausschuss einstimmig beschlossen. Zuvor hatten sie kontrovers über die Planungen der Verwaltung diskutiert. Der Grund: Derzeit nutzen die Anwohner den südlichen Fahrbahnrand und das Ende der Sackgasse zum Parken. Bis zu 25 Autos werden auf den nichtmarkierten Flächen abgestellt. Nach der Sanierung werden nur noch elf Stellplätze zur Verfügung stehen.

Mülltonnen müssen derzeit zu Sammelstellen gebracht werden

„14 Parkplätze sollen entfallen, obwohl in der Straße bereits jetzt ein großer Parkdruck herrscht“, sagt Uwe Gaumann (CDU). „Damit provozieren wir den nächsten Streit.“ Laut Stadtverwaltung ist die Reduzierung nötig, damit die Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) künftig wieder mit ihren Müllfahrzeugen in die Sackgasse hineinfährt. Derzeit meidet sie die zugeparkte Straße, die Anwohner müssen ihre Tonnen zu Sammelstellen an der Bogenstraße und der Hagener Allee bringen.

„Es gibt keine andere Lösung“, sagt Stephan Schott, Leiter des Tiefbauamtes. „Wir können den vorhandenen Platz nicht verdoppeln. Der Wendehammer muss frei bleiben.“ Auch eine andere Anordnung der Parkplätze am Fahrbahnrand sei aus Platzgründen nicht möglich.“ Klaus Goldbeck (CDU) regt an, die Anwohner zunächst zu fragen, ob ihnen die Mülltonnen oder Parkplätze wichtiger seien.

Anwohner an der Hamburger Straße meiden Tiefgarage

Gerhard Bartel (SPD) widerspricht: „Es kann nicht sein, dass die öffentliche Hand für private Stellflächen sorgt. Die dortigen Reihenhäuser waren sehr günstig, weil keine Parkplätze geschaffen wurden.“ Laut Bauamtsleiter Peter Kania gibt es ähnliche Probleme auch bei den Neubauten an der Hamburger Straße – trotz privater Tiefgarage. „Die Garage ist leer, weil sie für die Anwohner Geld kostet“, sagt er. Stattdessen nutzten diese das kostenlose Pendler-Parkhaus Alter Lokschuppen.

Vorgesehen ist nun, dass die 185 Meter lange Hagenau künftig ein verkehrsberuhigter Bereich wird, in dem Autos Schrittgeschwindigkeit fahren müssen. Geparkt werden darf nur auf elf gekennzeichneten Flächen. Die Straße soll ein Betonsteinpflaster erhalten und die vorhandene Beleuchtung durch LED-Lampen ersetzt werden. Zudem will die Schleswig-Holstein Netz AG die Stromleitung erneuern.

Der Baubeginn ist für 2023 geplant

Auch die 100 Meter lange Verbindung zur Hagener Allee für Radfahrer und Fußgänger soll erneuert werden. Vorgesehen ist eine Breite von 2,50 Meter, um die Bäume zu schützen. Die detaillierten Planungen und Ausschreibungen sollen 2022 erfolgen, die Bauarbeiten 2023 beginnen.