Ahrensburg. Verkehrsplaner stellen Gutachten vor. Ergebnis: Unter freiem Himmel ist es häufig eng, in den Parkhäusern sind viele Plätze frei.
Die Ahrensburger Innenstadt hat ausreichend Parkplätze - aber nicht dort, wo die Besucher gern parken. So könnte man die Ergebnisse einer jetzt im Bau- und Planungsausschuss vorgestellten Untersuchung eines Hamburger Verkehrsplaners zusammenfassen. Das Ingenieurbüro SBI sollte für die Stadtverwaltung eine Bestandsaufnahme machen, Stellplätze, Auslastung und Verkehr dokumentieren. Demnach verfügt die Stadt im Innenstadt- und Bahnhofsbereich über rund 1900 Stellplätze unter freiem Himmel und weitere 1000 in Parkhäusern. Während es bei ersteren häufig eng wird, stehen die Parkhäuser oft weitgehend leer.
„An einem Wochentag und einem Sonnabend haben wir stündlich Rundgänge gemacht und alle geparkten Fahrzeuge gezählt, sowohl tagsüber als auch in der Nacht“, sagt Peter Hitsch von SBI. Die Verkehrsplaner wollten ein genaues Bild davon bekommen, wie die Parksituation in Ahrensburg ist. „Vormittags haben wir einen mittleren Parkdruck, der gegen 10 Uhr seinen Höhepunkt erreicht“, so Hitsch. Zeitweise wurde beobachtet, dass mehr als 90 Prozent der verfügbaren Plätze unter freiem Himmel belegt waren. Am Sonnabend war die Auslastung mit 65 Prozent geringer.
Höchste Auslastung in Parkhäusern bei 55 Prozent
Vor allem am Bahnhof, in der Großen Straße und anderen innenstadtnahen Gebieten müssen Autofahrer lange suchen, bis sie einen Parkplatz finden. In den Parkhäusern dagegen ist fast immer etwas frei. Die höchste Auslastung lag hier bei 55 Prozent.
Die Erhebungsdaten sind die Grundlage für ein Parkraumkonzept, mit dem sich die Politik in der nächsten Sitzung des Ausschusses näher beschäftigen will. Denn seit Jahren klagen Bürger, Besucher und vor allem Gewerbetreibende über zu wenig Stellplätze. Dieser Druck könnte sich weiter erhöhen, wenn die Alte Reitbahn bebaut wird und dadurch die dortigen Parkplätze wegfallen.
81 Prozent der Autofahrer fordern mehr Parkplätze
Im Zuge der Datenerhebung haben Stadtentwickler mit einer Onlinebefragung untersucht, wie Besucher und Einzelhändler die Situation in der Innenstadt wahrnehmen. „Wir haben 136 Gewerbetreibende angeschrieben und 36 Rückmeldungen erhalten“, sagte Jan Seeringer, Prokurist bei der Stadterneuerungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft Hamburg. Dabei sei die allgemeine Verkehrssituation größtenteils als „befriedigend bis eher schlecht“ beschrieben worden. „Unter Auto- und Radfahrern wurden die Angebote für das eigene Verkehrsmittel jeweils als schlecht wahrgenommen“, so Jan Seeringer. So forderten 53 Prozent der Befragten mehr Parkplätze, unter Autofahrern waren es 81 Prozent.