Reinbek. Jari Grünig hat mit einer Aussage das Fass zum Überlaufen gebracht – und spricht nun von einem Missverständnis.

Nach dem Eklat während der jüngsten Sitzung des Bauausschusses in Reinbek hat sich jetzt auch der Auslöser der Eskalation zu Wort gemeldet – und um Entschuldigung gebeten. Jari Grünig von der FDP hatte mit Äußerungen in Richtung Reinbeker Bauamt dafür gesorgt, dass dessen Leiter Sven Noetzel samt Kollegen die Sitzung verließ, noch bevor sie so richtig begonnen hatte.

Grünig hatte in der Einwohner-Fragestunde gesagt: „Es gab in der Vergangenheit schon Fälle von finanziellen Unregelmäßigkeiten im Rathaus. Ich erwarte von der Verwaltung, dass sie mit ihren Handlungen einen solchen Verdacht gar nicht erst aufkommen lässt.“ Als der Ausschussvorsitzende eine von Bauamtsleiter Noetzel daraufhin geforderte Verwarnung nicht aussprach, verließen die Verwaltungsmitarbeiter den Saal.

Doch kein Korruptionsvorwurf im Reinbeker Ausschuss?

Grünig erklärt nun: „Ich habe einen zeitlich sehr großen Bogen gespannt und auf das gesellschaftliche Problem finanzieller Unregelmäßigkeiten hingewiesen, das vor vielen Jahren auch einmal im Reinbeker Rathaus zu Tage trat.“ In der Rückschau sei ihm klar geworden, dass man ohne Hintergrundinformationen „meine Aussagen falsch verstehen könnte“.

Bauamtsleiter Sven Noetzel (l.), der Abteilungsleiter Planung und Bauordnung, Michael Vogt, sowie eine Protokollantin verlassen den Holsteinsaal des Sachsenwaldforums in Reinbek.
Bauamtsleiter Sven Noetzel (l.), der Abteilungsleiter Planung und Bauordnung, Michael Vogt, sowie eine Protokollantin verlassen den Holsteinsaal des Sachsenwaldforums in Reinbek. © BGZ | Susanne Nowacki

Es sei nie seine Absicht gewesen, den Mitarbeitern der Verwaltung Verfehlungen im Bereich der Compliance vorzuwerfen. „Es hat mich sehr betroffen gemacht, wie meine Aussagen falsch gedeutet worden sind und ich entschuldige mich öffentlich bei den betroffenen Mitarbeitern der Verwaltung.“ Und weiter: „Ich erkläre ausdrücklich, dass mir aktuell keine finanziellen Unregelmäßigkeiten verursacht durch Mitarbeiter der Verwaltung bekannt sind."

Bürgermeister Warmer will Vorfall aufarbeiten

Jarig bietet ein klärendes Gespräche mit der Verwaltung an. Dort wird unterdessen an der Aufarbeitung des Vorfalls gearbeitet: Bürgermeister Björn Warmer hat für Montag eine Besprechung mit den beteiligten Verwaltungsmitarbeitern sowie dem Personalrat einberufen.