Helgoland. Kurz vor Weihnachten wird der Schiffsverkehr zur Hochseeinsel einmal mehr lahmgelegt. Die Witterung mache es für Anbieter unmöglich.

Die Bedingungen für Helgoland-Reisende bleiben schwierig. Nachdem bereits am vergangenen Montag sowie am Freitag kein Schiff die Insel ansteuern konnte, hat die Reederei Cassen Eils nun witterungsbedingt auch die Fahrten an diesem Sonntag sowie am Montag abgesagt. Stürmische, bisweilen sogar orkanartige Böen machen die Überfahrt nach wie vor zu risikoreich.

Laut Webseite der Reederei komme es an beiden Tagen „aufgrund der aktuell vorhergesagten Witterungsbedingungen“ zu Ausfällen der MS „Helgoland“ zwischen Cuxhaven und Deutschlands Hochseeinsel. Das Seebäderschiff ist die einzige Fähre, die die Insel ganzjährige ansteuert. Doch in diesen Tagen sind die Bedingungen auch für das mit Flüssiggas (LNG) angetriebene, moderne Schiff zu schlecht.

Helgoland von Fährbetrieb abgeschnitten: Orkanartige Böen sind möglich

Die MS „Helgoland“ bietet für gewöhnlich seit der Indienststellung 2015 mehr als 1000 Sitzplätze an, die sich auf acht Salonbereiche, ein Atrium mit gläsernem Fahrstuhl über drei Decks sowie drei Oberdecksbereiche verteilen. Doch laut Deutschem Wetterdienst liegt der Norden derzeit im Einflussbereich eines umfangreichen Sturmtiefs bei Südnorwegen.

Das Sturmtief verlagere sich bis Montag zwar nach Osten, doch dabei werde bei einer kräftigen Westströmung milde, labil geschichtete Luft herangeführt. In der Nacht zum Montag und am Montag stehe mit Ankunft des Tiefs ein Sturmereignis an der Nordsee an. Schon Sonntag werden stürmische Böen erwartet, in der Nacht zum Montag drehe der Wind auf Nordwest bis Nord und nehme dabei nochmals zu. An der Westküste bestehe die Gefahr einzelner schwerer Sturmböen, auf Helgoland seien sogar orkanartige Böen möglich.

Helgoland: Schiffsverkehr zur Insel stand im ganzen Jahr unter keinem guten Stern

Diese erneute Absage kurz vor dem Jahresende reiht sich in eine Saison mit zahlreichen Ausfällen von Helgoländer Törns. Nahezu 20-mal musste etwa der „Halunder Jet“ im Hamburger Hafen bleiben. Gleich mehrmals wurde die Fahrt mit dem Katamaran der Reederei FRS für mehrere Tage wetterbedingt abgesagt. Der Transfer war den Verantwortlichen bei stürmischer See mit Wellenhöhen bis zu fünf Metern oft zu unsicher.

In die Seuchensaison der Helgolandfähren gesellte sich bekanntlich auch die Havarie der „Funny Girl“, die Anfang Oktober nach einem Motorausfall mit knapp 300 Passagieren antriebslos in der Nordsee liegen blieb. Am Ende konnte das Schiff der Reederei Adler & Eils zwar nach Büsum geschleppt werden, fiel danach aber eine knappe Woche aus.