Kreis Pinneberg. Hauskatzen dürfen in Schleswig-Holstein erlegt werden. Gegen diese Praxis wollen Katzenschützer nun mit einer Petition vorgehen.
Nachdem kürzlich das Töten von Katzen im Kreis Pinneberg durch Jäger publik geworden war, regt sich massiver Widerstand gegen diesen aus Tierschützersicht grausamen Vorgang. Im Internet ist jetzt eine Petition gegen die Abschusspraxis gestartet worden. Derzeit werden Unterschriften gesammelt, um ein Verbot zu erreichen. Rechtlich gesehen gelten Katzen als wildernd, sobald sie sich 200 Meter von einem Haus in einem Jagdgebiet befinden.
„Bitte helft mir, dieses unsägliche Erschießen von Katzen zu beenden. Ein Tier ist keine Sache, sondern ein Lebewesen“, sagt Sylvia Schramm Schumann, die auf der Online-Plattform www.change.org ihre Petition kürzlich gestartet hat. Nach einem eher schleppenden Beginn sind am Donnerstag schon gut 32.000 Unterstützer vertreten – Tendenz stark steigend.
Online-Petition gegen Katzentötungen: „Ein Tier ist keine Sache, sondern ein Lebewesen“
Erwähnt wird dort zudem der Fall einer Frau aus dem Kreis Pinneberg, die ihren Kater Gismo mit einem Einschussloch tot im Schnee gefunden hat. Das Erlebnis habe sie zutiefst erschüttert. Allein 2023 seien in Schleswig-Holstein 2580 Tiere von Jägern getötet worden. „Ein Umstand, der aktuell bundesweit für Entsetzen sorgt“, heißt es in einer Meldung der Kampagnenplattform.
Bislang dürfen Katzen von Jägern unter bestimmten Bedingungen erlegt werden. Streunende Artgenossen seien eine Gefahr für Wildtiere, sagen die Befürworter der Katzentötung. In den Jahren 2023 und 2024 sind auf diese Weise laut aktuellem Jagdbericht Schleswig-Holstein 67 Katzen erschossen worden.
Schleswig-Holstein: Landwirtschaftsminister Schwarz soll Katzentötungen verbieten
Die Unterzeichner fordern deshalb und wegen der landesweit hohen Zahlen vom zuständigen schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsminister Werner Schwarz ein sofortiges Ende der Praxis, Hauskatzen und auch streunende Katzen abzuschießen.
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